Chev Chelios entschließt sich seinen Job als Auftragskiller an den Nagel zu hängen, um mit seiner Freundin Eve ein neues Leben zu beginnen. Doch er hat die Rechnung ohne seinen alten Arbeitgeber gemacht, und so erwacht er eines Morgens mit einer Dosis Gift in seinem Körper, das unweigerlich innerhalb von einer Stunde zum Tode führen wird. Die einzige Möglichkeit seine Frist zu verlängern, ist den Adrenalinkick nach dem nächsten zu erleben, und somit das Gift daran zu hindern bis zu seinem Herzen zu gelangen. Um sein Leben und das von Eve zu retten, macht er sich auf die Suche nach dem Gegenmittel und verursacht er ein unglaubliches Chaos auf den Straßen von Los Angeles.
(Covertext)
Die Geschichte um den sympatischten Amokläufer seit „Falling Down“ mit Michael Douglas (Wobei die Filme eigentlich nichts miteinander zu tun haben). Also eines kann ich gleich vorwegnehmen (Die Endbewertung dürftet ihr bei der Wahl desjenigen Reviews, das ihr lesen wollt, sowieso bereits gesehen haben): Die visuelle Energie, die der Film versprüht, ist so intensiv, dass sie manchem sogar zu viel sein wird - vor allem allen Hassern von wackelnder Kamera.
Denn es gibt kaum einen Film, der seine Kamera - dabei mit eingeschlossen den Schnitt - so perfekt an die Szenerie anpasst, diese so impulsiv wie originell untermalt. Jede Menge harter Schnitte, seltsame (cranke - *ha, ha, ha*) Kamerawinkel, -bewegungen und dazu auch noch akustisches Feingefühl… Der Film ist eine einzige Achterbahnfahrt.
Chev Chelios wahnsinniger Run auf Adrenalin prägt den Film bis auf jedes visuelle Mittel, das er zu bieten hat, und ist schnell, schneller, rasant. Immer wieder hetzt sich Chelios zum nächsten „Level“, holt noch einmal Energie aus sich raus, bis zum furiosen und gelungenen Finalen (Auch wenn ja bald ein zweiter Teil kommt. Ich bin noch skeptisch, ob der wirklich an Crank 1 anzuknüpfen vermag).Schwarzer Humor ist dabei fast genauso allgegenwärtig wie die rücksichtslose Action. Der Amoklauf ist gespickt vom Humor, der meist weh tut - wenn auch natürlich im positiven Sinne (Auch wenn mir der Wellensittich immer noch leid tut).
Dass der Film alles andere als realistisch ist, sollte dabei allerdings hervorgehoben sein. Allein die letzte Sequenz ist beinahe schon lächerlich, wäre sie nicht so souverän abgedreht.
Das gilt auch beinahe für jede andere wichtige Szene.
So überzogen, wie der Film meist ist, kann er kaum Anspruch auf echte Realitätsnähe, aber das will der Film und ja auch nicht vermitteln, sondern nur eines: Spaß. Und das ist er.
Ein visuelles Sammelsurium origineller Ideen, eine Achterbahnfahrt des guten schlechten Geschmacks, voller Brutalität, Schnelligkeit, Action, Sarkasmus, Anarchie. Ein nicht enden wollender Hagel aus Stilelementen. Sex, Drugs & tösende Mucke.
Allerdings kann man den teils auch sehr schlechten Kritiken entnehmen, dass nicht jeder ein solches Feuerwerk begrüßt. Vor allem Freunde des klassischen Films haben einiges zu meckern. Allerdings auch nicht zwangsläufig - denn ich stehe auf beides, sofern gut gemacht. Und das ist Crank.
Der gerade mal gute 80 Minuten laufende Film wird zu keinem Zeitpunkt langweilig, und lädt mit seinen beinah überladenen Reizen auch zum wiederholten ansehen ein. Gelegentlich zumindest.
Fazit: Viel Originelles, manches sogar provokant. Ein schneller, harter, rasanter Action-Trip mit einem überaus coolen Jason Statham. Stilelemente sind so genial mit der Handlung abgeglichen, dass des Zuschauers Nerven auch ohne 100-Millionen-Dollar-Effektshow ausgelastet sind. Eine Achterbahnfahrt des Sarkasmus und der Anarchie. Ein riesiges Vergnügen. Viel mehr aber nicht. 8/10