Ich bin ein Fan von Jason Statham. Umso enttäuschter bin ich von "Crank". War schon "Transporter - The Mission" eher grenzwertig, hat Statham mit "Crank" einmal mehr ins Klo gegriffen.
Doch woran liegt´s? An mangelnder Action auf keinen Fall. Der Film beginnt rasant, geht in diesem Tempo weiter und endet auch ebenso rasant. Vielleicht zu viel des Guten? Klar, die Story ist simpel und nur Mittel zum Zweck, um Statham am Laufen zu halten, damit er nicht vorzeitig den Löffel abgibt. Darüberhinaus ist der Film recht brutal, was eine FSK-Einstufung ab 18 Jahre durchaus rechtfertigt und die Rasanz noch zusätzlich unterstützt. Was also ist der Grund für meine Unzufriedenheit?
Ich schätze es liegt irgendwie am Gesamtpaket. Statham spielt zwar in gewohnter Manier, schlägt, schießt, kämpft, schwitzt und blutet sich durch die knapp anderthalb Stunden, lässt dabei aber leider das Charisma eines Frank Martin aus "The Transporter" gänzlich vermissen. Irgendwie bleibt seine Figur des Chev Chelios farblos und blaß. Gleiches gilt für die Bösewichte im Film - wahllos austauschbar, kaum einprägsame Gesichter, es will die nötige Abscheu gegenüber dem Bösen nicht so recht aufkommen. Es fehlt dieser charismatische Bösewicht, den man hasst aber gleichzeitig auch liebt. Dazu noch eine Story, die wie gesagt schnell und ohne Atempause durch L.A. hetzt, aber dennoch nicht so recht zünden will...einziger Lichtblick im Film ist die süße Amy Smart als Eve, ihres Zeichens Freundin des dem Tode geweihten Chev. Tolle Performance, frisches Gesicht, ein insgesamt guter Part an Stathams Seite. Mehr davon.
Zur Story will ich mich inhaltlich nicht groß äussern, es geht grob gesagt darum, dass Chev Chelios quasi schon ab der ersten Minute des Films Rache an seinen Mördern schwört. Wie das geht? Nun, schaut´s euch einfach mal an. Denn wenn man sonst nichts zu tun hat und einfach nur abschalten will, dann ist "Crank" ein durchaus sinnvoller Zeitvertreib, denn denken muss man hier nicht viel. Man kann sich stattdessen von der Action berieseln lassen und das ein oder andere Auge auf Amy Smart werfen. Dies soll keine generelle Empfehlung sein, denn es ändert nichts an der Tatsache, dass ich persönlich den Film für nicht sonderlich gelungen halte und ich selbst "Transporter - The Mission" schon allein wegen der Figur des Frank Martin "Crank" jederzeit vorziehen würde (obwohl auch der zweite Transporter kein filmisches Highlight ist). Dennoch sollte man den Streifen gesehen haben, gerade um beim Thema mitreden zu können.
Ich hoffe, dass Jason Statham bei seinem nächsten großen Film wieder eine bessere Figur abgibt. Tendenziell sehe ich dafür aber eher schwarz. "In the name of the king - a dungeon siege tale", so der Titel dieses Streifens, wurde nämlich von keinem geringeren als dem "großartigen" Uwe Boll realisiert, was schon per se Unterhaltung auf unterstem Niveau bedeutet. Wie konnte Statham nur...?! Aber vielleicht irre ich mich ja auch und alles wird gut...wir werden es sehen (so oder so).
Zurück zu "Crank" - aufgrund meiner Verehrung für Mr. Statham gibt es von vorneherein schon einmal einen Punkt einfach so. Einen weiteren Punkt gibt es für die wunderbare Amy Smart. Den letzten Punkt erteile ich für die meiner Meinung nach sehr gut zum Movie passende Filmmusik, die ebenfalls ihren Teil zum rasanten Tempo beiträgt.
Summa summarum bleiben unterm Strich also drei durchaus gerechtfertigte Punkte. Es wäre aber sicherlich mehr dringewesen. Echt schade.
Bizzy