Story ist schnell erzählt : Killer will wegen neuer Freundin aus dem Gangster-Geschäft aussteigen, wird zuvor allerdings mal eben noch von seinen Feinden mit einem asiatischen Gift infiziert, dass ihn dazu zwingt immer in Bewegung zu bleiben, damit sein Körper genügend Adrenalin produziert und die Einengung der Blutgefäse verhindert.
Auf Deutsch : Irgendeine Alibihandlung muss man halt in diese Aneinanderreihung von Actionszenen quetschen. Kennt man ja von Klassikern wie "Alarm für Cobra 11".
Dabei zählt man schon in den ersten 10 Minuten so viele Logiklöcher, dass man sich fragt, ob sich die Autoren ihr Werk überhaupt ein zweites Mal durchgelesen haben.
Dialoge sind ebenfalls unwichtig, abgesehen von "Ich fick deine Mutter", "Wer ist hier die Pussy", "Soll ich dir die Rosette lecken?" und mindestens noch drei Dutzend solcher Möchtegern lässigen Floskeln ist eigentlich kein einziger Satz dabei, der auch nur ansatzweise irgendetwas zu bedeuten hat.
Alles in allem also genau das was ich erwartet habe, auch dass Jason Statham seine Rolle aus Transporter praktisch 1:1 übernommen hat und auf seine durchaus vorhandene Präsenz und Austrahlung als Actionheld vertraut. Bei Arnie kam es ja schließlich auch nie auf ein gut durchdachtes Drehbuch an.
Das Schlimme an der ganzen Sache ist nur, dass Statham bei Crank leider kaum Gelegenheit hat sein Charisma unter Beweis zu stellen, denn hier haben wir es mit zwei offensichtlich MTV geschädigten Regiedebütanten zu tun, die anscheinend vor Motivation und Selbstüberschätzung nur so strotzen und unbedingt zeigen wollen wieviel Schnitte man in eine Szene packen kann, wieviel verschiedene Farbfilter man benutzen kann und was es nicht alles für abgefahrene Kameraperspektiven gibt.
Praktisch "the new Guy Ritchies on acid " mit dem Unterschied des fehlenden Talents dabei auch noch eine unterhaltsame Geschichte erzählen zu können. Um es auf den Punkt zu bringen : Diese knapp 85 Minuten sind so dermaßen öde und nervtötend, dass ich mir das Ende nach spätestens einer halben Stunde förmlich herbeigesehnt habe. Und dabei ist es weder technisch ausserordentlich gut - weil einfach viel zu hektisch und wirr zusammengeschnipselt - noch innovativ, weil es im Grunde eine von Snatch, Spun und Transporter beeinflusste Bildabfolge ist, die nicht mal wirklich viel - geschweige denn spektakuläre - Action zu bieten hat.
Die Witzchen werden groß angekündigt und schlussendlich mit dem Dampfhammer serviert, während man eigene Ideen oder wirklich gelungene Gags vergeblich sucht. Und Statham verkommt nicht nur zum actiontechnisch völlig unterfordertem Hampelmann, sondern viel schlimmer, zur Marionette zweier selbstverliebter Filmemacher.