Review

Jason Statham ist wieder da, diesmal wieder mit einem Actionthriller. Er ist im Moment der Einzige, wo uns richtig harte Actionkost im Kino bietet, ansonsten scheinen solche Filme ausgestorben zu sein.
Regie führten zwei Neulinge auf dem Gebiet, nämlich Mark Neveldine und Brian Taylor. Und man muss sagen für den ersten Film gehen sie ungeheuer professionel an die Sache ran.

" Crank " ist eine Mischung aus dem Film " DOA - Bei Ankunft Mord ", da ging es auch um einen Typen der ein Gift intus hatte und dem alten Computerspiel " Crank ", es wird sogar am Anfang der pixelige Titel des Computerspiels eingeblendet, mit dem Herzen darunter. Auch ansonsten versucht man sich von allem dagewesenen abzuheben. Nur die Story bietet leider keinerlei Neuerungen, ist aber eine erfrischende Abwechslung im Genre.

Profikiller Chev Chelios ( Jason Statham ) wacht auf und es geht ihm miserabel. Auf einer Disc sieht er wie ihm eine Kleingangster eine chinesisches Serum gespritzt hat. Dieses Serum tötet ihn innerhalb einer Stunde. Doch mit Hilfe seines Doktors kommt er darauf, dass er ständig in Bewegung bleiben muss und den Adrenalinspiegel immmer oben halten muss. So haut sich Chev Kokain und allerlei Medikamente rein und beginnt seinen Rachefeldzug gegen die Gangster. Dabei mischt er die ganze Stadt auf. Auch seine Freundin Eve ( Amy Smart ) muss er vor den Gangstern retten. Doch das Serum frisst in seinem Körper weiter, doch Chev will den Menschen, der ihm das angetan hat noch zur Strecke bringen und wenn es das Letzte ist was er in seinem Leben tut und es wird das Letzte sein.

Es geht nicht um den Plot, sondern um die Rasanz und das Tempo von " Crank " wird bis zum Schluss unglaublich hoch gehalten. Hier kommt man gleich zur Sache und nach den ersten 5 Minuten beginnt Chev schon los zu hetzen. Dabei haut er sich Kokain in die Nase, trinkt jede Menge Red Bull und nimmt jede Menge andere Medikamente. Wenn er stehen bleibt, dann stirbt er. Also muss er seinen Adrenalinspiegel stets hoch halten. Er rast wie ein Gestörter in der Stadt herum, prügelt sich mit ein paar Schwarzen und fährt ein ganzes Einkaufszentrum zu Schrott und parkt sein Auto anschließend geschickt in einer Rolltreppe.

Außerdem hat er ständig Kontakt zu seinem Arzt, welcher ihm rät sich Epinephrin zu besorgen, aber Chev soll nicht zu viel nehmen, was tut er, er haut sich die ganze Spritze rein. Von nun an rennt er wie der Teufel und hat eine riesen Latte, das ist wirklich zum Schießen. Der schwarze, teils sehr kreative und einfache Humor macht " Crank " zu etwas ganz Besonderem. Obwohl die Situation ernst ist, lacht sich der Zuschauer hier schlapp und auch unser Held scheint die Sache nicht sehr ernst zu nehmen und ist stets von Coolness geprägt. Dabei wird ein Spruch nach dem anderen geklopft und mit Fäkalsprache wird hier absolut nicht gegeizt. In jedem zweiten Satz sind massen weise Schimpfworte enthalten.

Auch die Action ist super und zahlreich. Chev darf sich viel prügeln und auch einem seiner Gegner mal die Hand abhacken. Geschossen wird natürlich auch ordentlich und man geht stets ziemlich blutig zu Werke. Auch das Finale im Hotel hat es wirklich in sich und der Endkampf findet auf einem Helikopter in luftigen Höhen statt. Nur die Geschichte mit dem Fall aus dem Helikopter darf man nicht ernst nehmen. Jeder Physiker würde hier das Kotzen kriegen. Wenigstens geht " Crank " diesmal nicht gut aus, sonst wäre der ganze Film nichts geworden, es gibt kein Heilmittel. Chev gewinnt den Kampf gegen die Gangster, aber nicht den gegen seinen Körper und auch sein Ableben ist sehr spektakulär gestaltet.

Abzüge gibt es von mir für die stetige Hektik. Die Optik ist zwar teils mehr als kreativ, aber das ständige Kameragewackel macht Vieles kaputt. " Crank " entwickelt hier seine ganz eigene Optik mit ein paar wirklich tollen Ideen. Natürlich werden in manche Einstellungen wieder zu viele Bilder gestopft, so dass man in manchen Szenen nicht viel mitkriegt. Aber es ist gerade noch im Rahmen des Erträglichen.
Bei der Kulisse bemüht man sich teils sogar um Exotik. Das Wetter ist schön, die Sonne scheint und es gibt ein paar schicke Panoramabilder von der Stadt.
Der Sound ist richtig rockig und pendelt zwischen Rock, Hardrock und Hip Hop. Dabei ist wieder jede Menge Abwechslung geboten. Der Sound wird nicht Jedermanns Sache sein, aber mir hat er gut gefallen, obwohl ich nicht auf diese Musikrichtung stehe.

Jason Statham als Profikiller Chev Chelios ist eine absolute Wucht, die Rolle passt einfach zu ihm. Als unrasierter, sprücheklopfender Wahnsinniger geht er hier auf die Jagd. Auch seine Gesichtsausdrücke wenn es ihm schlecht geht sind einfach klasse. Und seine kuriosen Einfälle, wie zum Beispiel seine Freundin auf der Straße vor allen Leuten zu poppen, oder die Polizei zu ärgern sind zum totlachen.
Auch Amy Smart als Chevs Freundin Eve ist eine sehr schräge Rolle, aber auch irgendwie etwas nervig. Sie bekommt nicht mal mit wie Chev in ihrer unmittelbaren Nähe zwei Leute killt oder sieht nicht mal richtig wie dreckig es ihm geht. Von ihrem seltsamen Charakter her passt sie perfekt in " Crank " rein.
Auch die restlichen Darsteller sind alles andere als 08/15 Charaktere und auch wenn man hier mit unbekannteren Gesichtern arbeitet, ist " Crank " wirklich gut besetzt.

Ein Actionthriller der ganz anderen Art. Der Humor ist stets oben auf und es gibt einige echte Brüller im Film, eigentlich sitzt man die ganze Zeit mit einem Grinsen im Kino, denn der Amoklauf von Chev hält einem ganz schön auf Trab und gibt einem fast keine Atempause. Auch die Action ist zahlreich vorhanden und teils auch ziemlich hart und blutig. Chev macht jede Menge kranke und kuriose Sachen. Jason Statham macht seine Sache wirklich verdammt gut, gegen ihn sehen alle anderen Darsteller blass aus. " Crank " besitzt außerdem eine ganz eigene Optik die manchmal wirklich sehr kreativ ist, aber das viel Gewackel kann wieder nervtötend wirken. Aber man verpasst echt was und sollte sich " Crank " unbedingt mal ansehen. Aber er wird nicht Jedem gefallen, man muss den Stil schon mögen.

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