Matt Saunders hat es nicht leicht. Er ist schon viel zu lange Single und schätzt diesen Zustand nicht besonders (kommt mir bekannt vor). Eines Tages spricht er in der U-Bahn auf Drängen seines Kumpels eine eher unauffällige Dame an, die ihm jedoch einen Korb gibt. Als er ihr aber kurze Zeit später aus der Patsche hilft, weil er ihre geklaute Handtasche zurückbringt, verabredet man sich dann doch. Und siehe da - die beiden werden wirklich ein Paar. Irgendwann beichtet sie ihm dann, dass sie keine normale Durchschnittsfrau ist, sondern „G-Girl", die man sich in etwa als weibliches Pendant zu Superman vorstellen muss. Anfangs findet das Matt noch amüsant und ist sogar stolz, doch ihre penetrante Art, ihre ständigen Eifersüchteleien und ihr "einnehmendes" Wesen werden ihm dann doch irgendwann zu viel. Daher beendet er die Beziehung. Doch das lässt sich eine Superheldin natürlich nicht gefallen. Fortan tyrannisiert sie ihren Ex-Lover, wo es nur geht, und wirft dabei sogar mit Haien um sich. Wie kommt Matt unbeschadet aus der Sache raus, zumal er sich längst anderweitig verliebt hat?
Klingt nach einer braven Komödie? Ist es auch. Ivan Reitman besitzt auch nicht unbedingt den Ruf, spannende Thriller oder Dramen zu drehen - sein Name steht für anspruchslose, aber meist amüsante Unterhaltung.
Die Ausgangsposition ist hierfür auch nicht die schlechteste, denn das Drehbuch hat durchaus einen gewissen Charme und die Geschichte ist relativ originell. Uma Thurman hat sichtlich Spaß an ihrem Doppelleben, während Luke Wilson eigentlich nur zwei Gesichtsausdrücke kennt - nun gut, große Fähigkeiten muss er für seine Rolle auch nicht mitbringen.
Einigen wirklich putzigen Einfällen stehen aber auch eher maue Gags gegenüber. Positiv fällt zum Beispiel die oben erwähnte Geschichte mit dem Hai, den Thurman auf ihren Ex hetzt, auf. Diese Szene ist wirklich klasse und entlockte mir auch ein lautes Lachen. Auch nett die Sache mit der Kettensäge.
Doch leider ist zwischendurch hier einiges an Leerlauf vorhanden. Natürlich kann man nicht verlangen, dass jede Komödie ein Gagfeuerwerk bietet, wie zum Beispiel „Die nackte Kanone", aber ein bisschen witziger hätte man die Geschichte doch aufziehen können. Zudem finde ich die CGI-Effekte für eine Produktion aus dem Jahre 2006 doch relativ armselig.
Außerdem hat Kinowelt einen sehr ungeschickten Trailer produziert, den man auf jeder DVD-Veröffentlichung der letzten Monate aufgezwungen bekam - dieser enthält aber leider schon wirklich jede witzige Situation des Streifens.
Niemand erwartet von Reitman plötzlich anspruchsvolle Kost. Er liefert uns das, was er am besten beherrscht - eine recht unterhaltsame Komödie ohne größeren Tiefgang. Zumindest ist es ein witziger Einfall, Thurman nach ihrer Rolle in Kill Bill jetzt als „G-Girl" zu besetzen - genauso verfuhr er damals auch mit David Duchovny in „Evolution", der dort sein Akte-X Image auf die Schippe nahm.
Fazit: Eine nette, aber trotz interessanter Grundidee sehr vorhersehbare Komödie mit einigen witzigen Stellen und Hollywood üblichem Happyend.. Zu mehr als ganz knappen 6 Punkten reicht das dann aber auch nicht aus.