Dan Akroyd, Chevy Chase, John Candy, Demi Moore.
Na, das liest sich doch gut, geradezu perfekt. Die alten Hasen des Komödiengeschäfts und eine hübsche Frau. Was soll da denn noch schief gehen? Okay, das Drehbuch vielleicht. Und die Regie. Und eigentlich fast alles andere. Bis auf einige gute Namen, ist "Valkenvania" eigentlich mal wieder ein gutes Beispiel dafür, wie man gutes Potenzial verschenken kann. Der Film war im Kino ein Flop, fast alle Beteiligten hatten später eine Beziehung zu der gefürchteten goldenen Himbeere, und trotzdem denkt man sich, das der Film so schlecht nicht sein kann. Naja, irgendwie doch.
Allein die Story ist schon ein merkwürdiges Vehikel aus der Feder Peter Akroyds und seines Bruders Dan. Zentraler Handlungsort ist ein dunkles, abstoßendes Gelände, das viel zu sehr an eine bemühte Mischung aus dem Haus der Addams Family und dem Schrottplatz der Ludolfs erinnert. Dan Akroyd selbst gibt hier den ekligen Richter, der aus familären Gründen jeden Bankier umbringt. Sein Enkel Dennis beschaft Gesetzesbrecher zu dem abgelegenen Anwesen, wo sie dann dem Richter vorgeführt werden. Bankier Chris wird dann zusammen mit der Anwältin Diane und zwei aufdringlichen Brasilianern gefangen genommen.
Man merkt in Ansätzen, das Akroyd hier den Charme eines "Meine teuflichen Nachbarn" wieder aufleben lassen wollte, und dazu die Schrulligkeit der dortigen Personen verdreifachte, wohl in der Hoffnung, dadurch auch eine dreifache Humorsteigerung zu bekommen. Das ging in die Buxe. Der Film kann sich nie entscheiden zwischen einfacher Komödie, Horrorfilm oder gar Thriller. Das Spektakel wirkt einfach reichlich unrund. Zudem sind die mageren Witzchen lächerlich, wo man doch bei Akroyd eigentlich ein bisschen mehr als infantilen Ekelhumor gepaart mit Furzgeräuschen erwarten könnte. Das wird dann mit zunehmender Lauflänge leider Gottes auf die Spitze getrieben, spätenstens mit den beiden deformierten Enkeln Bobo und Little Devil, die einfach nicht mehr lustig, sondern abschreckend sind.
Das gefiel offenbar auch den Darstellern nicht. Akroyd ist der einzige, dem man ein bisschen Spielfreude anmerkt (lag wohl daran, das dies seine erste Regiearbeit war). Chevy Chase agiert völlig gelangweilt und geht nie so wirklich aus sich raus. John Candy wirkt als Dennis völlig uninteressiert am ganzen Geschehen und in seiner Doppelrolle als stumme Enkelin Eldona ist er weit, weeeit unterfordert. Demi Moore kommt zwischenzeitlich wohl selbst nicht klar mit ihrem Charakter, und obgleich sie wunderschön anzusehen ist, passt ihre Diana in den Film wie ein platter Reifen an ein eh schon kaputtes Auto. Ich kann mir das nur so erklären, das sie alle Akroyd einen Gefallen tun wollten, ernsthafte Erwartungen wird niemand (außer vielleicht Akroyd selbst) an dem Endprodukt gehabt haben.
Insgesamt kann "Valkenvania" einfach kaum etwas bieten. Gute Ansätze sind da, ganz selten macht der Film sogar richtig Spaß. Das wird dann unterbrochen von grunzlangweiligen Dialogen, völlig sinnlosen Szenen und einem rapide ansteigenden Ekelfaktor. Am Ende darf auch noch sinnfrei eine Rapgruppe auftreten, wozu auch immer. Ich stimme da mal einer fremden Kritik unbeirrt zu, die gesagt hat, dass dieser Film der gemeinsame Tiefpunkt in der Karriere aller Beteiligten war. Da schau ich mir lieber (fast) alle anderen Filme aus dem Katalog Akroyds an, als mir hier hunderte Schmunzler abzuzwingen, in der Hoffnung, das irgendwann doch noch tatsächlich Humor durchschimmert.
4,5/10