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Die beiden Police Officers Sam Lee [ Stephen Au ] und Wu Chi-kwan [ Vincent Zhao ] verfolgen einen Mordfall mit vorhergehender Vergewaltigung. Die Geschichte wird persönlich, als es Lee und seine Frau Ling [ Angie Cheung ] selber erwischt; nur Ling überlebt schwer verletzt. Sie erkennt in einer Gegenüberstellung zwar einen der drei Täter, verheimlicht das aber und bereitet ihre eigene Rache vor.

Recht räudige Sex and Violence Abmischung aus der Wong Jing Werkstatt, die aber abseits vieler Geschmacklosigkeiten und der Mitwirkung Vincent Zhao`s nicht wirklich was zu bieten hat, was allerdings auch nicht unbedingt das erklärte Ziel von Sexploitation ist.
Die Rape and Revenge Geschichte deutet sich zwar gleich zu Beginn an, der eigentliche Ausgangsfall wird dann aber kaum polizeilich verfolgt und gerät fast in Vergessenheit; die Zeit wird für eine unglückliche Dreiecksbeziehung zwischen den beiden Polizisten und ihrer Kollegin und gemeinsamen Freundin genutzt. Lee und Wu sind zwar beste Freunde, aber eben auch in die gleiche Frau verliebt; die Unsicherheit der entscheidenden Wahl nimmt das erste Drittel des Filmes und damit die Vorstellung und Zeichnung der Charaktere ein, die dadurch allerdings nicht wirklich interessanter werden. Patzer bei einer emotional verständlichen Herangehensweise sowie einige Absurditäten bei der Figurendarstellung vermeiden eine gefühlsmässig tiefere Entwicklung; dementsprechend melodramatische Szenen verzögern nur den Fortgang der Geschichte. Besonders die unsäglichen Bruce Lee Impressionen von Officer Lee, der nicht nur wie sein Vorbild aussieht sondern sich auch wie ein Abklatsch benimmt, passen weder in die verzwickte Liebesgeschichte und schon gar nicht in die Gefahrsituation. Ling musste sich wegen ihrem Job irgendwann für einen ihrer Verehrer entscheiden, in der Hochzeitsnacht bekommen beide Besuch der drei Männer, die Lee nach erbitterter Gegenwehr ausschalten und ihn zwingen, bei der Vergewaltigung seiner Frau zuzusehen.

Die schwierigen Szenen von körperlicher und sexueller Misshandlung sind dabei relativ unzüchtig und dreist gehandhabt worden, trotz einiger Szenen im Off wird noch weitaus genug und direkt draufgehalten, ein mulmiges Gefühl und die Frage nach der Notwendigkeit stellt sich ein. Ein indirekt moralischer Rechtfertigungsgrund für die späteren Aktionen Ling`s ist damit nämlich noch längst nicht erteilt worden, diese könnte ihren rechtlichen Anspruch auf Vergeltung nämlich auch auf gesetzmässigem Wege klären; zitierte 20-30 Jahre Haft scheinen ihr aber nicht ausreichend.
Ihre anschliessende Vorbereitung einer effektiven Rache nimmt dem Problem aber seine ganze zustehende Ernsthaftigkeit und wandelt Wong Jing - typisch auf reichlich geschmacksneutralen und gleichzeitig unangenehm lächerlichen Pfaden, wobei sowohl Homosexuelle als auch der Zuschauer ihre Beleidigungen vorgesetzt bekommen.
Mit Hilfe des schwer tuntigen Pearl [ Clarence Ford mit orangenen Haaren ] trainiert sie, wie man sich sexy bewegt, jeden Mann um die Finger wickelt und mit einem gezielten Kick seinen G – Punkt zerstört und ihn so ausschaltet.
Derart gestählt schmeisst sie sich in einer Bar an die zwei nichtmaskierten Täter heran, die allerdings Augen im Kopf haben und sich an die Polizistin erinnern können. Eine erneute Vergewaltigung kann dann nur der zufällig anwesende Wu wieder verhindern, zumindest wird jetzt bald der Showdown eingeleitet.

Dieser präsentiert sich zumindest wie auch der Rest des Filmes optisch angemessen und wenigstens über den Weg etwas Stimmung erzeugend. Die vorherrschenden Nachtszenen und die auch bei Tage geringe Ausleuchtung verzerrt die Farbgebung fast ins atmosphärische schwarz – weiss, verliert sich dann aber ins ständige Geflacker der einzigen Lichtquelle und viel Kameragewackel. Statt einem Gemetzel arten die meisten Auseinandersetzungen in von Sam Wong Shum choreographiertes Martial Arts aus, was dann auch der einzige Vorteil des Filmes ist; nicht dass es ihn gross herausreissen würde, dazu sind die Sequenzen zu durchschnittlich. Auch hier man macht übrigens Fehler, teilweise Blur Motion, dann wird auch mal mit Hilfe einer Leiche gekickt. Das Finale selber zeigt die zwischenzeitlich erstarkte Ling wieder schreiend, kreischend und wegrennend in der fraulichen Opferrolle, vorher gab sie noch dem völlig unbeteiligten Wu die Schuld an ihrer Lebensmisere, Kontinuität und Logik ist nicht die inhaltliche Stärke.

Die Darsteller selber machen aus dem Stoff noch soweit das Beste. Zhao ist eigentlich viel zu gut und deswegen auch schade hierfür; Cheung schafft es zumindest, trotz ihrer Szenen die Würde zu wahren. Zu den Bad Guys kann man nicht viel sagen, der maskierte Obermotz ist eigentlich ein Totalausfall, aber Sam Wong Shum bringt zumindest auch oder gerade trotz fehlender abstossender Maske einen recht grimmigen Eindruck dar.
Würde der Film nicht ständig mit seinen Entgleisungen übers Ziel hinausschiessen, könnte man ihn teilweise als ernstzunehmenden Rachethriller betrachten, der zumindest manchmal an die Substanz geht. So ist es aber bloss ein sehr mässiger, rein visuell funktionierender Film mit viel Schmuddelkram.

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