Review

"Die fabelhafte Welt der Amèlie" ist kein Film, sondern, wie der Name schon sagt, eine Welt, in die man als Zuschauer eintaucht und alles um sich herum vergisst.
Schon die Einleitung ist so herrlich leicht und fröhlich, dass sie eine perfekte Einstimmung auf den Film bietet. Es folgt die Geschichte um das Leben der schüchternen Amèlie und ihrer Probleme, was sich besonders auf die Liebe zu den genauso schüchternen Nino bezieht. Bis sie jedoch zusammen kommen bringt Amèlie noch jede Menge "Kuddel-Muddel in den Leben der anderen Leute" in Ordnung.
Der Film lebt nicht von der Handlung, die, wenn man sie mal rein objektiv betrachtet doch sehr schwach ist. Ein Frau verliebt sich, macht sich an das Objekt der Begierde ran und schließlich gibts ein Happy End. Nichts besonderes, hatte man schon in tausenden anderen Filmen. Doch in diesem Meisterwerk geht es gar nicht so um die Haupthandlung, sondern um die vielen kleinen Nebenhandlungen, die Probleme und Sorgen der Leute in Amèlies Welt, die diese auf amüsante und einfallsreiche Weise versucht zu lösen. In den Film stecken so viele Ideen, dass man aus ihm noch mehrere weitere Filme machen könnte, ohne dass sie langweilig werden würden. Die sehr guten Darsteller, bei der man einige bekannte Gesichter wiedererkennt (zum Beispiel Jeunets Stammdarsteller Dominique Pinon in einer wirklich lustigen Rolle), runden das Ergebnis noch ab.
Ein weiterer Riesen Pluspunkt ist die grandiose Filmmusik von Yan Tiersen. Selten hat es ein Soundtrack geschafft, unaufdringlich und ganz ohne Kitsch und großes Orchester so feinfühlig die Gefühlslagen der einzelnen Personen zu zeigen.
Probleme kriegen mit dem Film nur die Leute, die sich nicht auf die bunten Farben, die Geschichte und den Erzählstil einlassen, also sich nicht "treiben lassen". Für alle anderen ist gute Laune garantiert (egal in welcher Lebenslage man sich gerade befindet)
10/10

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