Review

Und was hab ich innerlich gelacht, als ich im Kinosaal die Vorschauposter zu Miami Vice gesehen habe. "Ob das nötig war", dachte ich mir.....?!!
Nötig vielleicht nicht, aber trotzdem genial, daß er dann erschienen ist.
Als Fan der Serie, die wohl wie keine andere die 80iger geprägt hat, wollte ich dann doch wissen, was Michael Mann hier abgeliefert hat. Große Erwartungen hatte ich eigentlich nicht, wurde aber dann für meinen Geschmack, positiv aus dem Sitz geblasen.
Weniger hingegen im Bezug auf die eher spärlich eingesetzte Action, sondern auf die gesamte Präsentation des Films.
Fast machte er den Eindruck, hier wird gerade "live" eine Drogenbande auseinander gerissen.

Man(n) verleihte dem Film seinen sehr realistischen Touch, getaucht in wundervolle, stimmige Farben, begleitet stets mit dem passenden Score.
Egal, ob nun gerade geschossen wird oder einfach nur mit dem Auto durch die Stadt oder per Motorboot übers Meer gefahren wird. Stets wird hier alles visuell 1a eingefangen, die Bilder sind wirklich toll.
Ein Fakt, der schon damals überzeugte und hier wieder mit einem etwas ernsterem Unterton aufgegriffen wird.
Generell muss man sagen,"Miami Vice 2006" richtet sich ganz klar an ein erwachsenes Publikum. Dies hier ist endlich mal wieder ein Film, der eben relativ frei ist von allen Teenieklischees und eben nicht unbedingt einen massenkompatiblen Eindruck hinterlässt.

Positiv fällt weiterhin der perfekt durcharrangierte Cast auf.
Colin Farrell und Jamie Foxx brillieren perfekt zusammen und wirken relativ glaubwürdig in ihren Rollen.
Auch auf der Gegenseite hat man alles richtig gemacht.
Luis Tosar als "bedrohlich" ruhiger Erzengel Montoya ist zwar nicht im Überfluss zu sehen, lässt ihn aber durch die bewußt mangelnde Präsenz dennoch bedrohlich genug erscheinen.
Eiskalte Mimik und gute, direkt gewählte Wortwahl untermauern dies zusätzlich.
Seine rechte Hand, Jose Yero, wird perfekt von John Ortiz verkörpert. Er vertraut den beiden Cops von Anfang an nicht und nutzt jede Gelegenheit, sie bei Montoya schlecht darstehen zu lassen. Sein schmieriger High Society Look passen perfekt zu ihm und seine Rolle wird sehr galubhaft verkörpert.
Das Jose Yero mehr will, als nur die beiden tot zusehen, wird schnell klar, nachdem Sonny sich an die Frau Montoyas ranmacht.

Der Film ist sicherlich kein Actionfeuerwerk, was ihm aber definitiv nicht schadet. Die Dialoge sind gut gewählt, egal ob nun die Streitgespräche mit Jose oder die geschäftlichen, kurzen mit Montoya. Alles wirkt so real, was teilweise wirklich beängstigend ist.
Und genau dieser Realismus zeichnet den Film aus.
Michael Mann hat ein visuelles Meisterwerk geschaffen, was mit so einem Realismus bei mir einen positiven Eindruck hinterlassen hat.
Tolle Bilder, guter Score, Top Charaktere und ein ernster, realistischer Hintergrund. Auch wenn das Wort "Miami Vice" nicht einmal fällt, so weiß man dennoch, daß man es eben mit jener zu tun hat, auch wenn das ganze jetzt deutlich "erwachsener" daherkommt. Klasse Sache!!

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