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Adrift - Ich bitte darum.

Sowie schon Blairwitch Project zuvor, bekommt auch Open Water seinen zweiten Teil. Beides Filme die im ersten Teil, aufgrund von mangelndem Budget, ihr Glück in einer einzigartigen Atmosphäre suchten und deren Nachfolger nichts weiter als 08/15-Ware waren. Bei Open Water 2 kommts aber besonders dicke. Denn der Nachfolger hat weder, mal vom Setting abgesehen, was mit seinem Vorgänger gemein, noch heisst er eigentlich Open Water 2. Wie das gehen kann? Da muss man wohl mal den geldgierigen Produzenten fragen, der auf dem Erfolg des Originals, im wahrsten Sinne des Wortes, mitschwimmen wollte. Da der aber nicht zu sprechen ist, befassen wir uns also mit dem eigentlichen Film.

Alle Jahre wieder trifft sich die Clique, um zusammen zu feiern und Spass zu haben. Dieses Jahr soll das Ganze auf hoher See stattfinden. An Bord befinden sich der Bootsbesitzer, ein großkotziger Millionär, mit seiner naiven blonden Freundin, das glückliche Ehepaar mit Baby, dessen weiblicher Teil panische Angst vor Wasser hat und noch ein weiteres Pärchen. Nachdem ein bisschen gefeiert wurde, springen alle über Board. Nur ist ihnen dabei ein fataler Fehler unterlaufen. Niemand hat die Leiter runtergelassen und das viel zu hohe Boot kann nicht erklettert werden.

Hört sich langweilig an? Ist es auch. Nachdem man sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe geschoben und alte Beziehungskisten ausgekramt hat, verbringt man die Zeit im Wasser nämlich damit einen Weg zu suchen wieder an Bord zu gelangen. Dabei stellen sich die stereotypen Charaktere aber so blöd an, das man am liebsten in den Film springen und jedem mal kräftig eine verpassen will. Richtig geschickt sind die Charaktere allerdings darin, sich selbst ins Jenseits zu befördern. Der eine schlägt sich selbst den Kopf an der Turbine kaputt, der andere sticht sich ein Messer in die Brust und das naive Blondchen geht einfach klammheimlich unter. Da nicht mal annähernd Identifikationsfläche vorhanden ist, juckt den Zuschauer das überhaupt nicht. Und so hofft man im inneren das die Haie aus Teil 1 einen Cameo haben und das restliche Treibgut als Nachtisch verputzen. Aber auch das ist dem Zuschauer nicht vergönnt. Der klägliche Rest schafft es dann nämlich doch noch aufs Boot. Wieso die Lösung des Problems nicht schon früher genutzt wurde, bleibt allerdings unklar.

Regisseur Hans Horn hat hier eindeutig auf ganzer Linie versagt. Weder hat er es geschafft den Zuschauer bei Laune zu halten, noch dem Film einen ansprechenden Look zu verpassen. Letzterer besteht nämlich nur aus Standard-Techniken, die das Geschehen auf dem Wasser als lustigen Angeltrip erscheinen lassen.

Für dieses, ja fast schon dümmliche Stück Film, sollte man lieber kein Geld ausgeben. Und wer Spannung auf hoher See erleben will, ist mit dem ersten Teil gut beraten.

2/10

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