„Omen 3000“ oder „Damian X“
Wie auch immer man eine Kopie einer Kopie der Kopie von „Das Omen“ nennen könnte,
mehr Dilettantismus ließ sich in diesem Low Budget Klon kaum unterbringen.
Da ohnehin erst gerade ein saftloses Remake vom Klassiker aus dem Jahre 1976 herausgebracht wurde, bietet dieser Streifen zu allem Überfluss eine dummdreiste Zusammenfassung der bekannten Geschichte ohne eigene Ideen.
Statt Botschafterpaar sind es hier TV-Moderatorin Erika und Kameramann Scott, die schon lange ein Kind adoptieren wollen. Da berichtet Erika live im Fernsehen über einen tragischen Flugzeugabsturz, den der neunjährige Donald als einziger nahezu unbeschadet überlebt hat. Er wird im Krankenhaus gesichtet, es kommt heraus, dass er ein Waisenkind ist und ratzfatz kann man den Bengel mit nach Hause nehmen.
Doch der Knabe vernichtet binnen kürzester Zeit das soziale Umfeld des Paares, bis Dad Steve von einem Priester aufgeklärt wird.
Hier wird kein Klischee ausgelassen, keine Plattheit ist den Machern auch nur in Ansätzen peinlich und der Plot krankt an allen Ecken und Enden an fehlenden Zusammenhängen.
Da stürzt also dieses Flugzeug ab (Flug 7666) und Waise Donald ist an Board, - offenbar ohne Begleitperson, denn wie man später erfährt, hat er das Waisenhaus abgefackelt.
Da hakt auch niemand nach, ebenso wenig, als es bereits die ersten Toten im Krankenhaus (natürlich zwei Sexuelle) gibt, in dem Donald noch zur Beobachtung weilt. Die sind halt einfach weg und werden nicht vermisst.
Dann folgt ein selten naiv geführtes Adoptionsgespräch und für einige Minuten Annäherung zwischen Teufelskind und Eltern, bis der Satansbraten per Telepathie die Leute tödlich verunfallen lässt.
Und als hätte man es nicht geahnt, kommt später auch noch eine Kinderfrau ins Spiel, eine Asiatin, die auf den ganz doll ausgeklügelten Namen Lucy Fer hört und mit dem Knaben gemeinsame Sache macht, um auch noch die Eltern loszuwerden.
Warum der um Hilfe gebetene Father ausgerechnet im Zimmer 666 haust und warum eine warnende Nonne auftaucht, die vom Drehbuch überhaupt keinen Hintergrund gewidmet bekommt, bleibt schleierhaft.
Leider auch die Darstellung der Todesarten in der Fassung von M.I.B, da hier die Schere bis zum Abstumpfen eingesetzt wurde.
Ob der Zahnarzt seinen eigenen Bohrer tatsächlich ins Auge bekommt oder eine Person wirklich auf drastische Weise überfahren wird, bleibt allenfalls zu erahnen, da der Schnitt häufig mitten im Schrei einsetzt. Nur eine Szene im Geräteschuppen ist nicht ganz so unansehnlich zerhackstückelt, wobei die Blut-FX in Ordnung gehen
Aber eine Uncut-Sichtung hätte diesen Streifen auch nicht spürbar aufgewertet.
Er bleibt von A bis Z vorhersehbar, allenfalls gegen Ende mit leichten Abweichungen.
Spannung oder gar Atmosphäre stellen sich zu keiner Zeit ein, was nicht zuletzt an der ganz schlechten Wahl des Kindes als Teufelsableger liegt.
Der sieht überhaupt nicht böse aus, kann aber auch nicht böse gucken, hat keine Ausstrahlung und auch kein darstellerisches Talent, - kompletter Fehlgriff. Da muss schon der spärlich eingesetzte Score zu Gehör kommen, damit man als Zuschauer überhaupt weiß, dass soeben etwas Unangenehmes aus seinem Gesicht abzulesen sein soll.
Die übrigen Darsteller sind allesamt No-Names und fallen rein gar nicht auf, überzeugend ist hier aber wirklich niemand.
Am wenigsten jedoch die Story, die sich alles aus dem Original zusammenklaut und dummdreist zu Wurstebrei verarbeitet, nur leider ist das nicht in einer Szene unfreiwillig komisch.
Im Gegenteil, man ärgert sich über Logiklücken, wie einen Deckenventilator, der einer Person im Schlaf die Kehle durchtrennt haben soll, - wie soll das denn gehen?
Auf der anderen Seite geschieht alles, was man etwa jeweils 12 Minuten vorher prophezeit hat: Das Kindermädchen verführt Dad, der Teufelsjunge hat ein Mal (diesmal nicht auf dem Kopf, sondern auf der Zunge) und vernichtet werden muss er auch, diesmal bis zum 6.6.2006, damit die magischen bösen Zahlen einmal mehr Verwendung finden und auch der letzte Depp nun weiß: Oh, 666, ich muss schnell stiften gehen.
Prinzipiell eine Nummer für den Totalflop, lediglich die Todesszenen (wenn auch oft nur angedeutet) retten knapp davor,
2 von 10