Spätestens seit der Stephen King Verfilmung „ES“ wird die Clownskostümierung gerne als Maskerade für einen Killer verwendet. Dieser macht sich dann über junge Amerikaner her, bis am Ende nur noch eine(r) den Endkampf aufnehmen kann. So geschehen in zwei Teilen „Camp Blood“ und auch bei diesem etwas einfallslosen Teenie-Slasher.
Gut, es geht schön klassisch zu, wenn eine Gruppe von Schülern ein Theater renovieren soll, während ein Killer im Clownskostüm die Gruppe nach und nach dezimiert.
Zuvor erfährt man noch, dass ein paar Jahre zuvor in jenem Theater eine Sängerin durch einen unbekannten Clown ermordet wurde und wie es der Zufall will, befindet sich heute die Tochter des damaligen Opfers unter den Schülern.
Kate heißt das „Final Girl“ und sie wird schon kurz nach Betreten des Theaters von Visionen geplagt. Der Tatort von damals wurde offenbar nicht ordentlich untersucht, da Kate noch olle Liebesbriefe findet, die auf ihren wahren Vater hindeuten. Der Besitzer des Gebäudes weiß natürlich von der Existenz eines Clowns, der sich seit dem Mord vor 15 Jahren in den geheimnisvollen Katakomben versteckt hält…
Aber mit Logik und Wahrscheinlichkeiten nehmen wir es bei Slashern eh nie so genau. Schließlich kommt es auf fantasievolle Morde und spannungsgeladene Todeskämpfe an.
Bis es damit losgeht und etwas Tempo aufkommt, muss man sich jedoch mit stereotypen Figuren auseinander setzen, dem Rebellen und der Esoterikerin, der Zicke und dem ewig grinsenden Schwulen. Figurentypische Klischees werden bis zum Abwinken heruntergekurbelt, der Zuschauer muss viel Geduld mitbringen.
Die Darsteller fallen dabei nicht negativ auf und Kate, gespielt von Sarah Lassez, ist ein ganz knuffiges Eye Candy. Und ich muss gestehen, dass der Streifen ohne ihre Erscheinung wesentlich weniger Schauwerte zu bieten hätte, denn mit Spannung und Atmosphäre hat man wahrlich gespart. Zwar sind die dunklen Theaterkulissen recht nett platziert, doch die Erscheinung des Clowns ist viel zu kurz, um packende Spannungsmomente zu erzeugen. Noch enttäuschender sind hingegen die Morde und die dazugehörigen Bluteffekte ausgefallen. Bis auf eine Enthauptungsszene nichts als angedeutete Axthiebe und vom Dach fallen. Dabei hätten die Requisiten eines Theaters weitaus mehr hergegeben.
Nach wie vor mag ich diese urtypischen Slasher, aber etwas mehr Pfiff und ein wirklicher Plot-Twist hätten dem „Clown at midnight“ gut getan.
Und ohne Sarah Lassez wären es nur 4 Punkte…-erschreckend!
5 von 10 Punkten