Drama um Jugendgangs und -gewalt von Francis Ford Coppola aus dem Jahre 1983.
Coppola präsentiert hier ein Ghettodrama, das weniger von vordergründiger Gewalt handelt als vielmehr von gesellschaftlichen Zwängen, eingeschränkten Horizonten und daraus resultierender Perspektivlosigkeit, die Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit und Freiheit durch Ausbruch. Coppola entschied sich dazu, "Rumble Fish" fast durchgehend in Schwarz/Weiß zu drehen, was die Tristheit der Schauplätze und die Monotonie des Alltags der geradezu in ihm und ihrer von der Gesellschaft zugewiesenen, aber auch selbst aufgegriffenen und fortgeführten Rollen Gefangenen hervorhebt. Darüber hinaus wird mit vielen Symbolen und Parabeln gearbeitet, so z.B. der Geschichte des Rattenfängers von Hameln oder den namensgebenden siamesischen Kampffischen, die gleichzeitig die einzigen farbig gezeigten Objekte des Films darstellen. "Rumble Fish" wurde konsequent mit hohem künstlerischen Anspruch inszeniert. So spielt die Figur des Rusty James, gespielt von Matt Dillon, zwar die Hauptrolle, dennoch wird der Film aus der Sicht des farbenblinden und zeitweilig tauben erwachsenen, weiseren Bruders (Mickey Rourke) gezeigt, dessen wirklichen Namen man nie erfährt; er wird schlicht "Der Motorradtyp" genannt. Dies verstärkt den Eindruck einer entindividualisierten Parallelgesellschaft, in der eigene Charakterzüge, Talente und Träume nicht zählen. Die atmosphärische Kälte dieses intelligenten Werks ist bis aufs heimische Sofa zu spüren und ein klassisches Happy End ist ebenso wenig vorhanden wie ein durch und durch hoffnungsloses - ersteres wäre der Handlung nicht gerecht geworden und letzteres zu verstörend für den Zuschauer gewesen.
Ein kleines, bis in die Nebenrollen mit heutigen Stars besetztes Meisterwerk, das als seichter Unterhaltungsfilm aber nur bedingt geeignet ist und für seine volle Entfaltung die unbedingte Aufmerksamkeit des zu abstrahieren fähigen Zuschauers er- und einfordert.