Review

Rocky Balboa

Als ich hörte, dass Stallone es noch mal wissen will und mit gut sechzig Jahren wieder in den Ring steigt schwante mir nichts Gutes – im Gegenteil, ich hätte wohl einen Hoden drauf gewettet, dass das richtig peinlich wird.

Nachdem ich in meiner Jugend ein eisenharter Fan der Teile 1 bis 4 war habe ich Teil 5 zu Beginn der Neunziger dann ignoriert und, ich gebs zu, bis heute noch nicht gesehen. War wohl die Zeit, als ich älter war als heute. Trotzdem, viel erwartet hab ich vom sechsten Teil nicht. Umso überraschender, dass die Kritiker den Film nicht zerrissen haben. Also dachte ich, trau dich…

…und dann dieser Film! Rocky Balboa ist nicht groß – er ist RIESIG!

Stallone stellt seinen Helden als einen alternden, vom Leben gebeutelten Mann dar, der alles gewonnen und wieder verloren hat. Und der noch einmal boxen will, nur für sich. Und für die, die an ihn glauben.

Und das schafft er meines Erachtens perfekt und glaubhaft rüber zu bringen. Trotz der natürlich fast epischen Kampfszenen (mit Gastauftritten von Michael „The Voice Of Boxing“ Buffer und dem großen „Iron“ Mike Tyson) ist es ein ruhiger Film über Verlust, Suchen, Finden und einem Leben, dass sich dem Ende zuneigt, aber in dem noch immer Platz für Träume ist.

Und sogar für eine -wenn auch nur zart angedeutete- Romanze, ist Platz. Rocky zeigt uns, dass Altwerden nicht unbedingt das Ende von allem bedeuten muss. Und das es egal ist, wie hart du zuschlagen kannst, sondern das es nur wichtig ist, wie viele Schläge du einstecken kannst.

Ob es der beste Film des Jahres sein wird vermag ich nun wirklich nicht zu sagen. Aber ich lege mich fest – die Überraschung des Jahres ist es auf jeden Fall.

Und jetzt hab ich auch keine Angst mehr vor „Rambo 4“.

Und Rocky 5 werde ich mir jetzt wohl auch mal geben müssen.

Super, Sly.

KÄMPFER KÄMPFEN!!!

Punke?!? 10 von 10. Einen für jede Runde…

Details
Ähnliche Filme