Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mir bis jetzt noch keinen einzigen "Rocky" angesehen habe. "Rocky Balboa" ist also mein erster Film um den berühmten Boxchampion. Das ist natürlich irgendwie blöd, denn ich habe keine Vergleiche mit den Vorgängern, und der Nostalgiefaktor ist bei mir gleich 0. Darum schneidet der Streifen bei mir wahrscheinlich auch gerade mal durchschnittlich ab. Hätte ich die anderen Filme gesehen, würde ich vielleicht auch anders drüber denken und ein bis zwei Punkte dazu addieren.
Für mich ist "Rocky Balboa" ein durchschnittliches Drama. Als Boxfilm kann man ihn beim besten Willen nicht bezeichnen, da erst am Schluss der Kampf beginnt. Bis dahin dauert es aber leider eine gefühlte Ewigkeit. Rocky hat sich zur Ruhe gesetzt. Seine Frau ist gestorben und er betreibt ein kleines Restaurant. Sein Sohn hat mit der Popularität seines Vaters schwer zu kämpfen und überhaupt ist so ziemlich alles schlecht und hoffnungslos. Der Film kommt einfach nicht richtig aus den Puschen. Herr Stallone darf die ganze Zeit über mehr oder minder sinnvolle Lebensweisheiten aus dem Ärmel schütteln und bei der Szene im Schlachthaus, als er seinem besten Freund unter Tränen sein Leid klagt, musste ich mich wirklich beherrschen, nicht laut loszulachen. Tja, schauspielerisch war der Methusalem auch schon mal um einiges besser. Das schlimmste allerdings ist, dass einfach nichts interessantes passiert. Nostalgiker werden jetzt laut "Frevler" rufen, aber mir ist das ziemlich egal. Ich hoffe nur, dass die anderen Teile nicht alle nach diesem Muster gestrickt sind, werde mir auf jeden Fall noch ein, zwei davon anschauen.
Was bleibt? Ein sehr guter Boxkampf am Ende und eine träge Story bis es endlich so weit ist. Mit wirklich gutem Willen ganz knappe 6 Punkte von mir.