"Im Geheimdienst Ihrer Majestät" hat sich im Laufe der Zeit zu dem wohl meistdiskutierten Bond-Streifen entwickelt. Jahrelang beschäftigten sich Filmhistoriker und Fans mit der Frage, ob Lazenby nun ein würdiger Nachfolger Connerys war oder nicht. Leider wurde damit die Qualität des Film auch immer mit seinem umstrittenen Hauptdarsteller verknüpft. Heute wissen wir, dass dieser Streifen zu einem der besten aus der 007-Reihe gehört im Vergleich zu dem Murks, der Jahre später oft noch folgen sollte. Bereits während der Dreharbeiten hatte George Lazenby die Produzenten Broccoli und Saltzman wissen lassen, dass er nur für diesen einen Film zur Verfügung stünde da er sich nach lukrativeren Angeboten umsehen wollte (da der Streifen aber an den Kino-Kassen floppte, wurde nichts daraus). Zudem verlangten die Finanziers, dass Lazenby die Ausgestaltung seiner Rolle an die von Connery anlehnen sollte. Somit gab es keine Chance auf eine eigene Entfaltung ("Das wär dem anderen nicht passiert"). Die Besetzung der größeren Nebenrollen (Telly Savalas als Blofeld und Ilse Steppat als Irma Bunt) erwiesen sich dagegen als Glücksgriff. Der Part von Steppat ist vergleichbar mit dem von Lotte Lenya als Rosa Klebb in "Liebesgrüße aus Moskau". Beide Darstellerinnen spielten ältere Damen mit krimineller Energie. Leider verstarb Ilse Steppat im Dezember 1969 an einem Herzinfarkt - nur wenige Wochen nach Beendigung der Dreharbeiten. Den meisten Zuschauern blieb "Im Geheimdienst Ihrer Majestät" nur deswegen in Erinnerung, weil Bond zum Schluss heiratet um unmittelbar danach Witwer zu werden. Eigentlich schade, denn der Film hätte wesentlich mehr Beachtung verdient.