Zwei alte Tanten laden ihre Verwandten zu einer Familienfeierlichkeit ein, doch ein nicht erschienener Gast drängt das Fest mit einem zugesandten Geschenk in eine neue Richtung, denn der Rauch aus einer geheimnisvollen Kiste lässt die betagten Damen zu mordgierigen Dämonen mutieren und unter den Gästen aufräumen.
Belgien ist mir bisher nicht als Entstehungsland für besonders sehenswerte Filme aufgefallen, aber mit dieser belgischen Produktion wurde ein kurzweiliges Funsplatterwerk geschaffen, das durchaus Qualitäten aufzuweisen hat.
Zu Beginn des Films werden alle Figuren kurz vorgestellt, wobei hier wirklich ein paar komische Vögel dabei sind. Neben den herzensguten alten Tanten besteht der Rest der Truppe aus unsympatischen Verwandten, die nur zu der Feierlichkeit erscheinen, um nicht von der Liste der potentiellen Erben gestrichen zu werden, denn die Omas sind sehr vermögend. Zu der Sippe gehören unter anderem ein feister Kondomhersteller, ein scheinheiliger Priester, ein Waffenhersteller, der sich aus Profitgier den Dritten Weltkrieg herbeiwünscht, eine knorrige Jungfrau, ein selbstverliebter Möchtegernfrauenheld, eine Lesbe, die samt Anhängerin anreist und ein Paar mit frechen Kindern, in deren Beziehung es auch nicht gerade rosig ausschaut. Wie man sieht, alles Figuren, denen man nicht unbedingt ein langes Leben wünscht und die Chance für ein solches ist auch nicht gerade günstig, denn nachdem sich die beiden Tanten vor versammelter Sippschaft am Essenstisch in Dämonen verwandeln, steigt der Bodycount ordentlich an. Die Verwandten stehen sich bei der Rettung selbst im Wege, denn die Figuren sind zu eigensinnig und unterschiedlich, um sich vernünftig gegen die Dämonenbrut zu verbünden, aber das ist in Ordnung für den Zuschauer, denn so gibt es einige Blutigkeiten zu sehen.
Die Effekte sind gelungen umgesetzt und es wird nicht mit expliziten Details gegeizt. Teilweise geht der Film hier an moralische Grenzen, nämlich dann, wenn einem minderjährigen Mädchen die Beine abgetrennt werden und der Mutter eines von der Treppe entgegengeworfen wird und das andere als Hundeknabberei dient. Ansonsten gehen die Splattereien mit Humor einher, wie man es sich bei einem Funsplatterwerk wünscht. So wird das erste Menschenopfer von einem kleinen Jungen mit dem Wort "Supercool" kommentiert, die Magd vermutet bei Erkennung der Dämonisierung der Damen einen nicht ganz frischen Hummer als Ursache hierfür und ein Fettsack ist fest der Meinung, dass man es mit einer kollektiven Halluzination zu tun hat, bis er am eigenen Leib (und später am eigenen Arsch!) erfahren muss, dass dem nicht so ist. Auch haben die beiden alten Schachteln bei ihren Tötungen gerne mal einen flotten Spruch auf den Lippen, schlüpfen in eine Ritterrüstung, machen komische Körperverwandlungen oder überreden ihr Opfer zum Selbstmord.
Insgesamt bietet "Rabid Grannies" sowohl Witziges als auch Blutiges und kann somit durchaus unterhalten, wobei die Klasse der offensichtlichen Vorbilder "Dämonen" und "Braindead" nicht erreicht wird.