Inzwischen ist " The Hard Corps " die vierte Zusammenarbeit zwischen Jean-Claude Van Damme und Regisseur Sheldon Lettich. Aber an Filme wie " Double Impact " kommt man mit diesem Film lange nicht heran. Immerhin reicht es im B-Geschäft für den gehobenen Durchschnitt, doch Van Damme´s Vorgänger " Wake of Death " und " Second in Command " waren doch besser. Mit Sony hatte man einen guten Partner an seiner Seite, denn die Kosten sind mit 14 Millionen ganz schön hoch gewesen. Es war sogar mal im Gespräch den Film in die Kinos zu bringen, aber daraus konnte ja nichts werden. Richtig gespannt bin ich auf die Zusammenarbeit mit Isaac Florentine in " The Shepherd ".
Der ausgebrannte Veteran Philip Sauvage (Jean-Claude Van Damme) erklärt sich bereit den Schwergewichtsweltmeister im Boxen und Geschäftsmann Wayne Barclay (Razaaq Adoti) zu beschützen. Der wird nämlich von dem Kriminellen Terrell Singletery (Viv Leacock) bedroht, weil er ihn damals hinter Gitter brachte. Um Barclay´s Schutz auch wirklich gewährleisten zu können, stellt Sauvage eine kleine Einheit auf die Beine. Diese werden für den Bodyguardjob trainiert und der Ernstfall tritt auch ziemlich schnell ein. Auf einmal wird Barclay´s Schwester Tamara (Vivica A. Fox) entführt. Jetzt heisst es nicht mehr abwarten, sondern Sauvage geht mit seiner kleinen Truppe zum Angriff über.
An den Darstellern gibt es hier wirklich nichts auszusetzen. Jean-Claude Van Damme hat man zwar schon intensiver gesehen, aber die Rolle des Veterans mit Trauma steht ihm doch gut. Und gegen seine früheren Zeiten haben sich seine schauspielerischen Fähigkeiten mehr als nur verdoppelt. Mit Vivica A. Fox hat man ein weiteres bekanntes Gesicht, sogar aus dem A - Bereich mit an Bord. Dementsprechend spielt sich auch alle an die Wand. Razaaq Adoti als Barclay kommt auch ziemlich sympatisch daher, während Viv Learcock mal wieder jedem Klischee entspricht.
Sheldon Lettich hätte man auf gar keinen Fall am Drehbuch mitarbeiten lassen dürfen. Er will immer Actionregisseur genannt werden, obwohl er in seinen Filmen immer damit geizt. Seine Inszenierung kann sich aber durchaus sehen lassen. Die Zeitlupen am Anfang nerven zwar ein bisschen, aber ansonsten bekommen wir gute Bilder zu sehen, besonders ohne die Wackelkamera. Allgemein sieht " The Hard Corps " recht teuer aus. Die Optik wurde auf Hochglanz gebracht, man fährt mit den dicksten und neuesten Autos herum und konnte in vielen teuren Gebäuden drehen, wie zum Beispiel Barclay´s Villa. Dafür geizt man mit den Sachschäden. Zwei nette Explosionen, ein Auto wird zerschossen und ein bisschen Inneneinreichtung demoliert.
Leider geizt man auch mit den Actionszenen. Lettich versucht hier auf Biegen und Brechen eine Story mit allen Klischees zu schaffen, inklusive Liebesbeziehungen. Ansonsten entspricht auch die restliche Handlung dem Grundschema. Erst will man Sauvage nicht haben, dann hält man ihn für den Besten, zwischendurch gibt es wieder Streit, danach folgt das dickste und beliebteste Klischee, nämlich es wird Jemand entführt. Erst dann wird richtig durchgegriffen und danach sind alle die dicksten Freunde. Genau an dieses Schema hält man sich zu strikt. Daher bleibt die Story immer vorhersehbar und kann nur wenig überraschen, geschweige denn Spannung aufbauen.
Ein paar Actionsequenzen sind dann doch ganz nett geworden. Die Shootouts bieten eine solide Qualität und lassen auch ein paar blutige Einschüsse zu. Van Damme darf hier auch körperlich wieder etwas mehr ran. Er hat hier immerhin drei Kämpfe zu bestehen, wobei gerade der Endkampf wieder viel zu kurz auffällt. Aber er hat es nicht verlernt und lässt sich auch nie doubeln. Warum man ihn nicht mehr kämpfen lässt, bleibt für mich ein ewiges Rätsel.
Als Van Damme Fan kann man halbwegs zufrieden sein, im Gegensatz zu den beiden Vorgängerfilmen geht es jedoch ein bisschen abwärts.