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Nein, da hat sich das eingespielte Gespann Sheldon Lettich und Jean-Claude Van Damme (u.a. "Double Impact", "Lionheart") einmal nicht bezahlt gemacht. "The Hard Corps" entpuppt sich leider als ziemlicher Langweiler, dem es sowohl an Action als auch an Spannung mangelt. Insbesondere in Sachen Action geht hier fast nichts und das verwundert doch ziemlich. Wo sind die fetten Shootouts und Fights in bester "Double Impact"-Tradition? Lettich kann es doch eigentlich!
Höchst seltsam, dass bei "Hard Corps" nichts davon zu sehen ist. Die wenigen Actionszenen bieten lediglich sehr mäßig choreographierte und eher harmlose Shootouts, die zudem mit extrem übertriebenen Ghettoelementen (Stichwort "Knarre schräg halten") bisweilen tierisch auf die Nerven gehen. Die wenigen Martial Arts-Einlagen können da auch nicht viel reißen, sehen aber insgesamt noch ganz solide aus. Anders als Steven Seagal kann Van Damme offenbar echt noch selber kämpfen. Auf Explosionen muss man bei "The Hard Corps" leider völlig verzichten.

Neben so manchem Ghetto-Klischee und der dazugehörigen Musikuntermalung störte mich an "Hard Corps" desweiteren noch die unnötig lange Spielzeit. Eine kitschig-klischeebeladene Minimalstory um einen noblen Ex-Boxer und seinen auf Rache sinnenden Gegenspieler wäre auch mit 80 Minuten bestens ausgekommen. So hätte man sich nicht nur zahlreiche langweilige Handlungspassagen sparen können, sondern zugleich auch mehr Tempo in die actionarme Story packen können.
Immerhin geht "Hard Corps" dank Lettich'scher Routine technisch durchaus in Ordnung - obwohl die Actionszenen eher öde (und im Finale ziemlich unrealistisch) ausfallen. Auch die darstellerischen Leistungen gehen in der Summe in Ordnung. Gerade Van Damme bleibt aber doch ziemlich blass. Echte Sympathien vermag sein Charakter beim Zuschauer nicht zu gewinnen und teilweise muss der alternde Belgier hier fast schon aufpassen, nicht zwischen den übrigen Hauptprotagonisten, so z.B. dem als Ex-Boxer durchaus überzeugenden Razaaq Adoti und der solide agierenden Vivica A. Fox, zu verschwinden. In "Wake of Death" machte Van Damme deftintiv eine bessere Figur, ebenso im nicht ganz so überzeugenden "Second in Command"!

Fazit: Zu lang, zu wenig Action. Auch Van Damme überzeugt kaum, darf nur selten seine wenigstens überhaupt noch vorhandenen Kampfkünste anbringen. Am besten ist "The Hard Corps" wohl für Komplettisten geeignet und natürlich jene Klientel, die auf Ghettogangster, HipHop und lässige geschwungene Knarren stehen. Ey yo Man! Aber nichts für mich...

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