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4 Männer jagen einen einzelnen Mann durch die verschneiten Berge. Schnell zeigt sich, dass von den vier Männern 3 gekauft wurden, und einer einen Grund hat für die Jagd. Auch zeigt sich sehr schnell, dass der einzelne Mann sehr hart ist, vor allem gegenüber sich selbst, und gute Chancen hat die Jagd zu überleben. Doch der Abstand wird immer geringer, und auch wenn der einzelne Mann seine (gekauften) Verfolger nach und nach dezimieren kann, so gibt der eine Jäger nicht auf. Aus den Bergen wird Prärie, aus der Prärie wird die Wüste, und in der Wüste verläuft die Grenze zum Reich der Toten. Doch auch dort stoppen die Duellanten nicht …

Was war das jetzt? Die erste Stunde ist ein guter und kraftvoller Western, der mitten in der Story beginnt, seine Vorgeschichte gut zu verbergen weiß und dadurch viel Spannung zieht. Nach einer Stunde verliert die Story nach und nach an Fahrt, und die Mystik der letzten 20 Minuten ziehen den Film dann ziemlich nach unten. Die Oneliner von Liam Neeson werden immer transzendenter („Du brauchst keine Angst vor der Bibel zu haben. Es sind nur Worte. Hier draußen gibt es keinen Gott.“), wenn Michael Wincott auf eine Bibel tritt durchläuft ein Schauer des Herz des braven Rednecks, und spätestens wenn die Männer auf Charon treffen, der sich das Wasser, welches er bewacht, bezahlen lässt, hört so einiges auf. Die Rolle von Anjelica Huston (endlich ist sie mal wieder zu bewundern!) ist dann in den Tiefen der Sagen der Welt zu vermuten, und insgesamt sind diese letzten 20 Minuten ein ordentlicher Bullshit vor dem Herrn. Dabei kann der Film sonst ordentlich punkten: Die starken Naturaufnahmen sind überwältigend in ihrer Schönheit und Melancholie, schauspielerisch passt alles soweit, und die Story von der ewigen Menschenjagd ist, ich erwähnte es, kraftvoll und zügig inszeniert. Warum um Gottes Willen dieses vollkommen unnötige Abdriften in den Mystizismus? Schade um den Film. Fast könnte man vermuten, dass die Amerikaner einfach keine guten Western machen können. Wenn da nicht Filme wie zum Beispiel SWEETWATER – BLUT SCHREIT NACH BLUT wären. Und jetzt schaue ich mir VON ANGESICHT ZU ANGESICHT an …

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