Review

Ja, ja der „Wicked Wild West“...

Das waren noch Zeiten, wo richtige Mannsbilder sich mit ihren Schießeisen duellieren konnten, ihren Rössern die Sporen geben durften und im Saloon eifrig den Whiskey abpumpten.
Neben den schnieken Westernstreifen aus den ganz maskulinen U.S. and A. wurde auch in Europa eifrig an diesem Filmgenre gearbeitet. Speziell die Italiener entdeckten den „Wilden Westen“ als ergiebige Inspiration für Filmproduktionen.
Sergio Corbucci ist wohl einer der bekannteren Italowesternregisseure und das wohl durch


„Django“


den sargziehenden und unheimlich mysteriösen Tausendsassa mit Minigun, der sich klassisch schwarz kleidet. Nun, eine Offenbarung in Hinsicht auf eine hochkomplexe und somit anspruchsvolle Story ist Corbuccis „Django“ wirklich nicht. Hier geht es vielmehr darum die schon hoch stilisierten Genrekomponenten aus dem Land der Winschester noch mehr zu extrahieren, um ein ganz viriles Genreoeuvre, ja ein hochprozentiges Westerndestillat, zu erschaffen. Das natürlich Überspitzungen mit Scmunzelcharakter (heutzutage) auftreten ist ziemlich logisch und weder Franco Neros Rolleninterpretation vom kaltblütigen Django, noch Corbucci, in Hinblick auf seine Regiearbeit vorzuwerfen. Ganz im Gegenteil erscheint „Django“ durch seine erfrischende Einfachheit doch sehr sympathisch. Der zu ziehende Sarg mit integrierter Chaingun ist ein zentrales Gimmick mit hohem Style und Unterhaltungswert. Wer sich bei „Django“ über eine fehlende Realitätsnähe echauffiert, der wird wohl noch keinen anderen Western gesichtet haben. Bei „Django“ sollte sich vergegenwärtigt werden, dass ein Westerncomic erschaffen wurde und kein Western der sich mit historischen Gegebenheiten intensiv auseinandersetzt. „Django“ ist demnach in meinen Augen ein unterhaltsam abgedrehtes Italowesternspektakel mit absolut hohem Unterhaltungswert!
Besonders zu Gefallen weiß der unglaublich gute Titelsong und die geniale Kameraführung.


FAZIT:
„Django“ hat Kultstatus, nicht durch das referieren von historisch relevanten Fakten, sondern durch seine comicgleiche Inszenierung- und dies im Jahr 1966!
Schauspieler, Score und Inszenierung können wirklich überzeugen und sorgen für kurzweilige Unterhaltung mit Schmunzelfaktor!

Und so bleibt nur zu sagen:

„Es gibt bloß eins, was wichtig ist:
dass man sterben muss.“

9 Punkte

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