Der US-Western ist schön, sauber, ein immer strahlender Held reitet durch die Prärie. Damit war jetzt Schluss, zumindest nachdem es den Italo-Western gab. Der zeigt eine Welt, die wohl viel eher zum Western passt, als die typischen US-Adaptionen. Roh, dreckig, brutal.
Für Maria scheint das letzte Stündlein geschlagen zu haben. Erst wird sie von den Mexikanern gefoltert, dann wird sie von den Amerikanern gerettet, die sie aber für eine Hure halten und diese müssen eben am Kreuz brennen. Doch Maria wird wieder gerettet, von Django (Franco Nero), der schneller schießt als jeder andere und einen geheimnisvollen Sarg hinter sich her zieht. Mit Maria geht er in die nächste Stadt und handelt sich im Saloon wieder Ärger ein. Major Jackson unterjocht hier die wenigen Leute, nur wer entsprechendes Geld bezahlt, steht unter seinem Schutz. Nicht Djano, der hat noch eine Rechnung offen mit Jackson. Er tötet seine Männer, lässt Jackson aber noch am Leben, bis dieser mit über 40 Mann zurückkommt.
Django öffnet seinen Sarg und... später kommen auch noch die Mexikaner hinzu. Eigentlich ist Django mit diesen gut befreundet, doch Geld zerstört auch hier jede Freundschaft.
Gut, dieser Western läutete eine kleine Revolution im Western-Genre ein. Nun war endgültig Schluss mit strahlenden Helden. Der Italo-Western war geboren, und er zeichnete sich durch schon ganz oben beschriebene Elemente aus. So gilt „Django“ mittlerweile als Klassiker des Italo-Western.
Eins vorweg, die Story gewinnt natürlich heute absolut keinen Blumentopf mehr. Wir haben den einsamen Helden Django, gespielt von Franco Nero. Django spricht wenig, ist zynisch, legt jeden um, der ihn in den Weg kommt. Django will Rache an Major Jackson. Den wirklichen Grund bekommt der Zuschauer nicht vor die Nase gesetzt, doch wer nur ein wenig kombinieren kann, findet schnell heraus, was besagter Jackson Django vor einiger Zeit angetan haben muss. So kommt es in diesem natürlich zum Finale Django gegen Jackson, und auch hier macht der ital. Film keine Ausnahme, wer letztendlich lebendig vom Hofe gehen wird.
Erschüttert hat die damaligen Zensoren eher die rohe Gewalt, die sich in „Django“ abspielt. Natürlich lockt diese heutzutage kaum noch jemanden wirklich hinter dem Ofen hervor, doch für die damalige Zeit geht Django ziemlich kompromisslos mit seinen Gegner um und wenn die Mexikaner einen vermeintlichen Verräter bestrafen, ist dies auch heute noch ziemlich hart und brutal.
Der riesige Erfolg von „Django“ hatte natürlich Auswirkungen. Franco Nero wurde ein Star, war der Antiheld in vielen Western, ob diese nun gut oder schlecht waren, seien jedem selbst überlassen, und natürlich wurde die Figur des Django gnadenlos verheizt. Wer einmal „Django“ in die OFDB eingibt, wird zig Django-Filme finden, die zum großen Teil gar nichts mit diesem Django zu tun haben. Der Name Django war eine neue Marke, der die Zuschauer scharenweise ins Kino lockte. Der eigentliche zweite Django entstand erst über 20 Jahre später, wieder mit Nero, konnte aber nie an den Erfolg anknüpfen, wen wundert es auch.
Fazit: „Django“ ist ein Klassiker, der auch heute noch Spaß macht, auch wenn er recht simpel gestrickt ist. Der Ausgang ist natürlich schon vorher klar, dennoch überrascht „Django“ mit einigen harten und dreckigen Szenen. Spätestens wenn Django den Sarg öffnet, hat der normale US-Western ausgedient. Da mir der ital. Film eh immer viel besser gefallen hat als der typische US-Western, würde ich „Django“ auch jeden anderen US-Western vorziehen.
Corbucci hat mit „Django“ eine kleine Revolution gestartet, die noch lange nachhielt.