Django (1966)

Was Leone mit „Für eine Handvoll Dollar“ vormachte, wiederholte Corbucci in leicht abgewandelter Form: Er machte aus einem wortkargen und brutalem Italo-Western einen internationalen Riesenerfolg. Kein Wunder, daß zig Filme auf der „Django-Welle“ mitschwimmen wollten, von denen die Wenigsten auch nur ansatzweise die Qualitäten des Originals erahnen ließen, manche hatten außer dem Namen Django im Titel nichts mit dem dreckigen (Anti)Helden zu tun.



Story:

Der wortkarge Revolverheld Django (Franco Nero) kommt im Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA zwei Banditenbanden in die Quere. Zunächst unterstützt er die Mexikaner und hilft ihnen bei einem Überfall auf den Goldschatz der Amerikaner, doch nur um sie gekonnt übers Ohr zu hauen und den Schatz für sich alleine zu beanspruchen. Als der Plan mißlingt, hat er beide Seiten als Gegner. Doch Django ist alles andere als ungefährlich, in seinem Sarg, den er hinter sich herzieht, hat er noch eine kleine und effektive Überraschung parat, die sich im Kampf gegen die Banditen als äußerst nützlich herausstellt...




Fazit:

Mit „Django“ ist der wohl nihilistischte Western aller Zeiten entstanden: Corbucci präsentiert uns eine Welt, die völlig verkommen und verdreckt ist, in der Leben und Sterben gleichwertig und in der alle Frauen Huren sind. Django selbst macht gleich zu Beginn des Films den Standpunkt klar: „Es gibt nur eins, daß wichtig ist: Das man sterben muss!“. Das könnte das Motto des Films sein, denn direkt nach diesen Worten mäht Django eine Handvoll Banditen ohne mit der Wimper zu zucken nieder. Die Story bedient sich zwar eindeutig bei den Klassikern „Für eine Handvoll Dollar“ und „Die sieben Samurai“, geht aber gänzlich andere Wege, was „Django“ zu einem einzigartigen Film macht. Hinter der Kamera stand übrigens Enzo Barboni, besser bekannt als E. B. Clucher, der als der Entdecker des Prügelduos Bud Spencer und Terence Hill gilt und selbst einige Filme mit ihnen drehte. Abschließend ist zu sagen (besser zu schreiben :-)), dass „Django“ ein absolutes Genre-Highlight ist, welches durch seine unglaubliche Härte und seinen düsteren Stil unvergessen bleibt. Vergesst alle „Fortsetzungen“! Dies ist das dreckige Original!