Eine kleine TV-Produktion spuckt ganz große Töne, denn „Epoch“ steuert den Tag des jüngsten Gerichts an und lockt mit einer Re-Terra-Formierung in der Tradition von „Deep Impact“.
Doch was wird einem geboten?
Leute wie David Keith und Ryan O´Neil untersuchen einen großen Monolithen in der Weite Bhutans und langweilen den Zuschauer mit Bewegungsarmut und haltlosen Theorien über extraterrestrische Mächte.
Sieht ja zunächst noch ganz passabel aus, wenn sich zu Beginn die Erde wölbt, einige Dalai-Lama Klone in der Wüste umherlaufen und die gewaltige Bewegung per Satellitenbild auf die Erde verdeutlicht wird.
Doch dann steht das Gebilde da (nach Aussagen der Figuren 800 Meter hoch und maximal 400 Meter breit), ähnelt mit seiner Felsform an eine erstarrte Windhose, wird aber dennoch Torus genannt, was im geometrischen Sinne eher der Form eines Schwimmreifens entspricht.
So, das Teil steht in Bhutan, folglich melden die bösen Chinesen alsbald ihr Interesse an. Doch wie immer kommen sie zu spät, weil fuchsige Politiker in Washington bereits alle Hebel in Gang gesetzt haben und Militärs unter der Aufsicht unseres Heldenpaares – eine Frau Doktor und Ingenieur David Keith – am Ort des Geschehens herumfraggeln.
Leider kann sich das Script im Verlauf nicht auf eine Linie festlegen, so bekommt man eine unentschlossene Mixtur aus Mystery, Politdrama und 50er Science Fiction geboten, - aber alles auf einer recht dürftigen und spannungsarmen Ebene.
Vor allem muss man einige unerklärliche Phänomene in Kauf nehmen, die teilweise überhaupt nicht sachlich begründet werden.
Das Gebilde stammt also von einer außerirdischen Macht und ist über vier Millionen Jahre alt. In regelmäßigen Abständen läutet es eine neue Epoche ein und löscht alles Leben aus, um es neu zu formieren. Für eine gewisse Zeit – und das verdeutlicht ein Countdown während einiger Zwischenschnitte – haben die Menschen noch Zeit, ihr positives Charakterpotential zu offenbaren und den globalen Vernichtungsprozess aufzuhalten (die Dinosaurier haben es seinerzeit wohl nicht vermocht).
Doch, warum spielt es dann die Macht aus, DNA neu anordnen zu können, so dass Tote wieder lebendig werden, unser Held von ALS geheilt wird und Wunden sekundenschnell verschwinden?
Warum lässt „es“ das Forschungsteam mit dem simplen, aber durchaus variablen Code der Planetenanordnung in sein Inneres?
Und weshalb heißt ein chinesischer Botschafter untypischerweise Masada?
Nein, das Ding gefällt mir nicht, eine unbekannte Macht will eine neue Evolution einläuten und ein paar Amis, - natürlich im Clinch mit den Chinesen – wollen das verhindern.
Da stecken zu viele unausgereifte Gedanken dahinter und man spürt mit zunehmender Laufzeit, dass man sich über Erklärungsansätze kaum Gedanken gemacht hat.
Negativer noch: Es werden keine Schauwerte geboten, da man lediglich ein paar Figuren im Innern dieses Monolithen sieht, die unsicher die Gegend abtasten. Wenn dann, - per schlechter CGI - ein paar leuchtende Energiekugeln auftauchen, die nach Seeigel im Gewitter aussehen, aber die allgegenwärtige Macht erklären sollen, verfliegt schnell das Interesse. Denn, ausstattungstechnisch sind die meisten Computertricks unter aller Kanone, nur der Monolith als solcher kann sich einigermaßen sehen lassen, denn wenn um diesen ein Helikopter kreist, sieht das relativ gut getrickst aus.
Die darstellerischen Leistungen pendeln um ein genrebedingtes Mittelmaß, lediglich Brian Thompson vermag als dubioser Military Man ein paar markante Akzente zu setzen. Gleiches gilt für David Keith, der als Held eine unerwartet ordentliche Performance abliefert, während sein Pendant, Stephanie Niznik in der Rolle der Ärztin, eher kalt und unsympathisch rüberkommt.
Wer also letztlich einen furiosen Katastrophenfilm erwartet, dürfte zumindest auf der Effektebene reichlich enttäuscht werden, da es dem Treiben gänzlich an Tempo und Bewegung mangelt.
Vielmehr erinnert das alles an eine unausgegorene Mischung aus „The Core“ und „Stargate“, nur mit einem weitaus geringeren Budget ausgestattet.
Insgesamt etwas dröge, selten spannend und nur leidlich unterhaltsam,
4 von 10