„Rache ist sexy“ ist ein witzig-erfrischendes Spaßfilmchen mit dümmlich klingendem deutschen Titel, das ein wenig an Fucking Åmål erinnert, was ihm aber keinen Abbruch tut. Sehr positiv auffallend ist, dass der berächte Mädchenverführschurke und Gymnasialsportlerheld hier einmal nicht, wie in vielen anderen derartigen Filmen, als Nullachtfünfzehnspack in Erscheinung tritt, dem man als Mädchen Sym- und als Bub Asympathien entgegenbringen mag, sondern dass er durchaus als recht angenehmer und universal zu akzeptierender Charakter auftaucht. Die Mädchen ihrerseits werden nicht, wie es gerade besonders in der Musikvideobranche Mode ist, als harte, neofeministisch-autarke Wir-zahlen-es-den-bösen-Männern-jetzt-mal-heim-Amazonen dargestellt, sondern zeigen in der Präsentation ihrer Mädchenhaftigkeit als auch in ihrer Racheausführung, wenn auch in etwas stilsiert-vereinfachter Form, durchaus eine komplexe, glaubwürdige und sozial unschädliche Handlungsmotiviertheit. Ein klein wenig übertrieben scheinen hingegen die einstudiert wirkenden und aus der Musikvideobranche nur allzu bekannten zickrigen Kopfwackel- und Nasenachvornstoßbewegungen der Damen.
Überaus erfreulich fand ich, dass die Mädels einen Apfelrechner verwenden – wenngleich mir der Einsatz elektronischer Medien teilweise etwas überzogen-infantil vorkam und an neumodische KiKa-Abenteuerfilme erinnerte, was nicht mehr so ganz zu der in dem hier besprochenen Film behandelten Altersgruppe passt.
Die Racheideen und deren Umsetzung sind teils recht originell, wenn auch selten logisch schlüssig; jedenfalls sind sie gut und mitunter parodistisch in Szene gesetzt und verschieben das Aufkommen von Langeweile beim Zuschauer geschickt zum Filmende hin - denn der Schluss ist nun wirklich ein bisschen dürftig und verliert sich im Nichts.
Nichtsdestominder lässt sich "Rache ist sexy" als leichte und insgesamt gelungene Abendunterhaltung nach einem langen und anstrengenden Tag durchaus empfehlen.