Review

Angenommen, Sie möchten eine High School-Komödie…
Möchten Sie eine originelle Idee, wenn die Umsetzung eventuell etwas sperrig ist oder möchten Sie lieber das Immergleiche, einfach fürs Herz frisch aufbereitet?

Persönlich tendiere ich zu ersterem, aber auch die Idee hinter letzterem ist mir nicht fremd.
Wenn dann aber ein Film wie „Rache ist sexy“ in den US-Kinos noch 41 Millionen Dollar abräumt, dann fragt man sich, was bloß aus den Impulsen geworden ist, die Filme wie „Breakfast Club“ oder „Heathers“ dem Genre einst gaben.

„Rache ist sexy“ oder auch „Wir kriegen dich, John Tucker“ hätte recht originell werden können, die Rache belogener Frauen an einem Schul-Beau.
Daraus geworden ist eine Reihe netter Ideen, die beinahe wieder mal in einer „Ugly Duckling“-Variante endet, weil die scheinbar unscheinbare Handlangerin des betrogenen Trios Gefühle für den Herzensbrecher entwickelt, bzw. moralische Bedenken entwickelt.

Zugute halten kann man dem Film einen frischen und unverbrauchten Cast in sauberer Spiellaune und erfreulich auch, dass das Skript jede Art urtypischer Schwarzmalerei in Sachen Gut und Böse vermeidet, stattdessen um Sympathie für alle Parteien buhlt.
Und danke auch, außer einem Mini-Herpes-Intermezzo und einem ausgedehnten Furz gibt’s auch kein ausgelutschtes Grossout.

Doch was mit einem recht interessanten Voice Over der Protagonistin beginnt, gerät später zu einer Revue von milden bis originellen Scherzen auf gehobenem TV-Niveau, das im Wochenendnachmittagsprogramm am besten aufgehoben wäre, anstatt im Kino.
Darüber hinaus weiß offensichtlich hier niemand die entsprechenden Botschaften auszuformulieren – denn wo keine Schwarzmalerei, dort hat am Ende irgendwie jeder ein bisschen recht. So stehen denn alles recht ratlos am Schluß vor einem Nicht-Höhepunkt auf einer Geburtstagsparty und veranstalten mehr aus Verlegenheit eine Bier- und Tortenschlacht.

Diese positive Grundeinstellung soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, das das hier eine clerasilfreie Zone ist, wie sie nur in Hollywood vorkommt; das graue Mäuschen eindeutig zu hübsch, um übersehen zu werden; und so manche Plot-Wendung überholt erscheint, denn man kann nach knapp 10 Minuten den kompletten Ablauf vorhersagen. Von der Szene mit den nötigen Quoten-Gothics (erfrischend charmant eingebaut) und dem fetten schwarzen Kumpel mal ganz zu schweigen (gääähn…).
Natürlich gibt’s mal was zu lachen, aber meistens schaut man jenseits der 21 doch öfters mal auf die Uhr – natürlich diejenigen ausgenommen, die den Wert eines Films an der Qualität seiner Babes messen, die werden zufrieden sein.

Ein sauberpoliertes Stückchen Film für zwischendurch, dessen Nährwert zwar gering ist, der aber niemanden beißen wird.

Und jetzt hätte ich gern mal eine High School Comedy mit Gothics (ohne Horror) – ich denke, das ist mal an der Zeit! (5/10)

Details
Ähnliche Filme