Endlich mal eine positive Überraschung aus den qualitativen Untiefen des Tierhorrorfilms. Hier gibt es zwar nichts wahrhaft Neues zu berichten, aber immerhin ist das, was aus dem Stoff inhaltlich zu pressen ist, konsumierbar und passabel anzusehen.
Hier haben wir das übliche geschlossene System (eine Insel vor der Küste von Maine), eine tierische Bedrohung (irgendeine wilde Kakerlakenmutation), verdammt große Zuwachsraten und einen hohen Ekelfaktor.
Dazu kommt (logo) ein Stadtmensch (auch noch Arzt) auf eine Insel voller Fischer, plangemäß arm, versoffen, stockreaktionär und deswegen schön degenerativ. Im Laden arbeitet natürlich eine aufgeklärte, extrem frische und sehr hübsche Frau und ein Sheriff (Dean Stockwell schön staubtrocken) ist auch noch im Örtchen. Natürlich gibt es reichlich Konflikte zwischen Arzt und Inselbevölkerung und die fiesen Krabbeltiere steigen auch schon aus allen Örtlichkeiten.
Der Film ergeht sich trotz seiner blassen Storyline (eben tausendfach bekannt) nicht in puren Ekelhaftigkeiten, sondern setzt diverse magenverdrehende Effekte ins Off, denn unsere Vorstellungskraft wird schon dank der Küchenschaben reichlich in Gang gehalten. Dennoch zeigt sich die Technik aufs Höchste bemüht, dem TV-Niveau zu entgehen: Kamera in Insektenhöhe, PC-Kreationen von tausenden der Viecher, Leichen voller Larven, Riesenbiester, die den Einstieg durch den Mund nehmen und zum Schluß sogar ein Angriff von geflügelten Schaben.
Haben wir zwar alles irgendwo schon gesehen, aber es gelingt dem Film, einen akzeptablen Spannungsbogen zu halten, ohne auf zu viel Füllmaterial (unbrauchbares Gelaber) zurückgreifen zu müssen. Die Hauptdarsteller sind sogar recht sympathisch und auch die Synchro kann man ertragen. Hier darf sich ordentlich geschüttelt werden, weil uns die Biester ohne Ende widerwärtig sind und aus Langeweile muß auch keiner sterben. Enough for me. (5/10)