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Wir kennen ihn alle! Den genauso sensationellen wie schusseligen Inspektor Gadget, der vor allem durch seine vielen Utilities am Leib berühmt wurde. Quasi eine Mischung aus MacGyver und Inspektor Clouseau fürs Kinderfernsehen. Später dann noch durch zwei mehr oder (eher) weniger gelungene Real-Filme aufgepeppt und deshalb bis heute nicht vergessen. Jetzt, wo nun aber die 3D-Animationen alle Kassenrekorde brechen, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch "Inspektor Gadget" auf 3D-Pfaden wandert. Leider ist sein erster Ausflug, in die schöne neue Welt der Computeranimationen, aber nur wenig gelungen.

"Inspektor Gadget - Mission Flugsaurier" kann leider kaum überzeugen. Die Story ist schon einmal ziemlich albern geraten und lässt viel vom Charme der Zeichentrickserie vermissen. Gadget muss sich dieses mal um ein Dinosaurierei kümmern, gerät dabei aber natürlich an seinen Erzfeind Dr. Kralle, der mit dem Inhalt des Eis die Weltherrschaft, mal wieder, an sich reißen will. Gadget, der sowieso nur durch puren Zufall und Glück, sowie seiner unzähligen Features, seine Fälle löst, sowie seine Nichte und das Gadget-Mobil, haben also mal wieder alle Hände voll zu tun... Vor allem es zu schaffen, den Zuschauer zu unterhalten und das gelingt nur ab und an einmal. Gadgets Utilities sind z. Bsp. schon lange nicht mehr nur die liebenvollen Zusätze wie das Telefon in der Hand oder der Airbag der sich löst, wenn Gadget tief fällt. Nein, auch allerhand Schnulli, wie z. Bsp. eine riesige Baggerschaufel sind darunter zu finden, die aber alles andere als witzig wirken, sondern viel zu sehr aufgesetzt.

Des weiteren ist auch Gadget selbst nur noch ein nervendes Bündel. Während sich seine blödsinnigen Handlungen früher doch in Grenzen hielten und auch für Lacher sorgen konnten, so ist er in diesem 3D-Abenteuer eigentlich nur noch die Dämlichkeit in Person. Er macht wirklich alles falsch, was man nur falsch machen kann und gewinnt am Ende doch den Fall. Als erwachsener Zuschauer gerät man daher nicht nur einmal ins grübeln, was der ganze Schmu eigentlich soll und was wohl aus dem Film geworden wäre, wenn Gadget nicht zum blassen Doofkopp, mit 99% Glück und nur 1% Hirn geworden wäre.

Aber nicht nur der Inhalt ist gewöhnungsbedürftig, auch die Animationen sind es. Zwar bewegen sich die Figuren allesamt flüssig durch die Gegend und können auch recht gut mit der Umgebung harmonieren, dafür wirken die Details der Animationen aber eher wie hingerotzt. Detailverliebtheit gibt es hier z. Bsp. überhaupt nicht, alles wirkt eher wie aus einem hässlichen Computerspiel geklaut. Die Pixar-Mitarbeiter dürfte es beim Anblick dieser grausigen Animationen jedenfalls schütteln.

Einzig und allein auf tonaler Ebene geht das Treiben noch in Ordnung. Die Soundeffekte sind gut ausgearbeitet worden und die Musik macht Spaß. Des weiteren kann auch die Synchro überzeugen, vor allem die von Gadget, der glücklicherweise mit der Stimme aus der Zeichentrickserie redet und die von Dr. Kralle, einem herrlichen Helmut Krauss, der u.a. auch Samuel L. Jackson seine Stimme leiht und in "Löwenzahn" neben Peter Lustig wohnt.;) Na ja, wenigstens etwas, dass funktioniert.

Fazit: Uninspirierter und völlig lieblos ausgefallener 3D-Aufguss, einer der lustigsten Zeichentrickserien überhaupt. "Inspektor Gadget 3D" versagt nicht nur mit seiner innovationslosen Geschichte, sondern auch durch die schlaffen und in jeder Hinsicht seiner Zeit zurückliegenden Animationen, die einem Pixar- oder Dreamworksfilm nicht auch nur im Ansatz das Wasser reichen können. Kiddies bis 10 Jahren werden zwar sicher dennoch ihren (bedingten) Spaß haben, alle Älteren sollten sich aber lieber abwenden und im Nebenzimmer die Originalserie bestaunen. Denn die funktioniert auch heute noch.

Wertung: 4/10 Punkte

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