Schon in ihrer Kindheit dominierte das Pokerspiel Aces Leben. Ihr Vater war ein passionierter Kartenspieler, der aber auch dem Alkohol zusprach, weshalb die Ehe ihrer Eltern schon früh scheiterte. Kurz vor seinem tragischen Autorunfall hat er ihr jedoch allerhand Pokertricks beigebracht, unter anderem eine todsichere Methode, jedes Spiel zu gewinnen. Jahre später kommen Ace ihre Kenntnisse endlich zu Gute. Denn das Medizinstudium ist teuer - trotz eines Stipendiums. Mit ihren ebenfalls talentierten Freunden gründet sie eine Pokergemeinschaft und tritt bei einem in der Nähe stattfindenden Turnier an.
Pokerfilme gibts es ja noch nicht wirklich allzu viele. Seit der Sport weltweit neu in Mode gekommen ist, steigt die Zahl seit "Rounders" aber stetig an. Dummerweise aber auch gleichzeitig die Zahl der billigen Kopien, die auf dieser Welle reiten wollen. Ein solcher Vertreter tummelt sich jetzt auch in Deutschland an der Grabbeltheke für´n Appel und ein Ei, der Grund für den Low Price wird aber nach Ansehen schnell verständlich.
Kritikpunkt Nummer eins ist das Spiel selber. Es wird einfach zuwenig Karten gespielt und wenn, dann ist die Dramaturgie einfach nur lausig aufgenommen. Da bekommt jemand einen Bad Beat auf dem River verpaßt (also verliert mit der letzten gegebenen Karte unglücklich), was oftmals nur eine halbe Sekunde erfaßt wird und nicht mal eine Reaktion auslöst. Auch das Turnier ist viel zu emotionslos runtergespult, richtig mitfiebern kann man als Poker Interessierter absolut nicht. Immerhin sind mit John Juanda und Eric Seidel zwei echte Professionals in ein paar Szenen mit am Kartentisch.
Kritikpunkt Nummer zwei sind die Darsteller, Korrektur, eigentlich nur die Hauptdarstellerin Dominique Swain. Selten so eine nervige Zippe als Heldin gesehen, die ständig zwischen heulend und pseudo-clever agierend ist und lästigerweise noch über ein extrem aufgepumptes Philanthropen-Gen verfügt. Schauspielern kann sie überhaupt nicht und auch der aufgedrängte Subplot, um die Operation einer illegalen Einwanderin, hätte gerne in der Post Production komplett rausgeschniten werden können. Dazu kommen noch mit Madsen, Gossett Jr. und Russo drei alternde Stars auf dem absteigendem Ast, die aber zumindest halbwegs ihre Würde wahren können.
Und auch die Handlung slber gibt wenig Grund zur Freude und sprengt locker jedes Klischee Meßgerät. Ärzte sind hier entweder böse, arrogant, spielsüchtig oder alles zusammen. Dazu die öde Nummer mit dem verstorbenen Vater, der dann doch nicht tot ist (ich spoilere einfach munter drauflos, da ich davon ausgehe der einzige Idiot zu sein der die DVD gekauft und in der Glotze wird der wohl nie laufen), die herzergreifende Wiedervereinigung der beiden beim großen Pokerturnier und natürlich das happy End an allen Fronten, da möchte man den Drehbuchautoren doch gerne mal einen Pokertisch über den Schädel ziehen. Alleine schon der Name der Trulla, Alicia Anderson, Initialen demzufolge AA, was im Poker wiederum das Kürzel für Pocket Aces, also zwei Asse (bestmögliche Starthand bei Hold ´em)ist, schreit schon vor Subtilität. Für Fans des Spiels ist die Nummer gerade noch erträglich, aber wer mit Poker nichts anfangen kann, sollte einen Riesenbogen schlagen.
2,5/10