1943. In Europa tobt der 2. Weltkrieg. Vier junge Algerier ziehen in den Krieg um Frankreich von der Besatzung durch die Nazis zu befreien. Zusammen mit über 200.000 Kolonial-Truppen riskieren sie ihr Leben für ein Land, das sie nie gesehen haben. Die epische Reise führt Messaoud, Said, Abdelkader und Yassir von Afrika nach Italien, wo sie in den verlustreichen Schlachten von Monte Cassino ihre Feuerprobe bestehen müssen. Im Rahmen der Operation Dragoon landen sie anschließend in der Provence und befreien Marseille. Doch in den eigenen Reihen werden sie immer wieder diskriminiert und gedemütigt. Und so kämpfen die vergessenen Helden nicht nur für ein freies Europa, sondern auch für die eigene Anerkennung, Gleichbehandlung und Respekt.
Vordergründig wird Tage des Ruhms ja als Kriegsfilm verkauft, was er ja auch durchaus ist, aber das Hauptaugenmerk liegt doch eher auf den zwischenmenschlichen Tönen. Ein eher wenig beleuchtetes Thema bei all den WWII Filmen ist der Einsatz von Kolonialsoldaten, wie hier aus Nordafrika, die ähnlich wie einst die Farbigen in den USA unter reichlich Repressalien und Ungerechtigkeiten leiden mußten.
So durften diese "minderwertigen" Truppen immer dorthin wo gerade Kanonenfutter verlangt wurde, also beim Angriff so etwa erste Reihe Mitte, die Rationen waren deutlich schlechter und auch beim Heimaturlaub und Beförderungen wurden stets die Soldaten aus dem französischen Mutterland bevorzugt, von den religiösen Differenzen ganz zu schweigen. Das erlebt man in Begleitung einer kleinen Clique, die sich etappenweise von Italien bis in den Elsaß kämpft, und deren Einzelschicksalen.
Der Krieg findet zwar auch statt, so sehen wir anfangs ein größeres Gefecht in Italien und auch eine gute Sequenz zum Ende hin, aber ausgewalzte Materialschlachten oder schwindelerregende Actionsequenzen wird man hier nicht finden. Praktisch der gesamte Mittelteil findet ohne Mitwirkung feindlicher Soldaten eher in Dialogform statt, was dann doch die eine oder andere Länge produziert, zumal man mal wieder auch nicht auf eine Liebesgeschichte verzichten wollte. Handwerklich ist soweit alles in Ordnung, auch die Darsteller sind solide dabei, aber man sollte sich wirklich für das Thema interessieren, um Tage des Ruhms wirklich wert zu schätzen.
6/10