Ein Kriegsfilm, der den französischen Kolonialsoldaten ein Denkmal setzen soll? Ein guter Ansatz? Na mal sehen:
Der Film ist handwerklich gut gemacht, hat ein paar interessante Figuren und auch seine starken Momente. Die Action ist an sich gut inszeniert, beinhaltet aber auch gravierende Schwächen. Es gibt z.B. praktisch keine Verwundeten: Getroffene sterben unverzüglich und meist klaglos, wie in Winnetou-Filmen, was schon einige Punkte in der Realismuswertung kostet. Taktisch wird gar nichts geboten: Den Hügel rauf und wenn die Truppe oben ist, hat sie gewonnen. Paralelle zu James Ryan: Die Deutschen werden genauso strunzdoof dargestellt. Keinerlei Beachtung militärischer Grundsätze, wie Auflockerung, oder "keine Bewegung ohne Feuer". Und während die französische Seite recht authentisch aussieht, passen die Deutschen kaum in das Szenario Anfang 1945. So ist die Freude am abschließenden Gefecht arg getrübt und kann eigentlich nur als Filmdramaturgie, ohne weiteren Anspruch betrachtet werden.
Abgesehen davon wirkt auch die (verhinderte) Liebesgeschichte zwischen einem der Soldaten und der schönen Irène ziemlich aufgesetzt.
Aber die wackeren Marokkaner haben nicht nur mit blöden Deutschen zu tun (nicht allzu oft), sondern auch mit Diskriminierung durch eigene Vorgesetzte. Da gibt es durchaus eindringliche Szenen, aber letztendlich läuft es darauf hinaus:
Man möchte im System anerkannt sein, wenn man doch so gut funktioniert - und bitte schön nicht so ungerecht behandelt werden, wenn man schon bereit ist sein Leben zu opfern. WEITER GEHT DIE KRITIK NICHT!
So sind die braven Kolonialsoldaten dann auch keine Deserteure, Aufrührer oder Überläufer, sondern "Helden", wenn auch scheinbar weitgehend missachtete. Aber dafür gibt es ja jetzt diesen Film.
Klingt jetzt vielleicht schlimmer als es ist, denn leidlich spannend und unterhaltsam fand ich den Film. Aber drei Tage und fünf Gedanken später, sehe ich die Mängel deutlicher.