"Bitte setzen, Popcorn zur Hand nehmen und dazu noch schnell am Eingang des Kinos das Hirn ablegen." Das wären die individuellen Voraussetzungen um diesen Film in vollen Zügen geniessen zu können. Man sollte zuerst "Scary Movie" in Begutachtung ziehen und sich danach genussvoll diesem Streifen hingeben. Wer bereits beim ersten Teil das Lachen gefunden hat, wird diesen Film sicherlich als Pflichtprogramm werten. Doch dazu gibt es leider kaum Anlass. Der gesamte Film fängt mit einer perfekten Parodie auf den weltberühmten "Exorzisten" an. Überraschenderweise kommt dem mündigen Zuschauer schon zu Anfang des Films ein hervorragender Darsteller mit außergewöhnlichen Leistungen entgegen. James Woods, bekannt aus "Vampire", mimt einen Priester, der seinen Job nur allzu ernst nimmt. Die ersten Gags lassen nicht lange auf sich warten und beginnen mit den üblichen Geräuschen, gewohnheitsbedürftigen Worten und den beleidigenden Gesten, die uns bereits aus dem ersten Teil bestens bekannt sind. Somit entblättert sich hier schon eine Selbstparodierung des ersten Teils. Und das wahrscheinlich ungewollt.
Nach dem gelungenen Anfang geht die Story, die eigentliche Idee und die charakteristisch bezogene Atmosphäre des Films auf Tauchgang. Leider sollte dieser Tauchgang nicht enden. Von Minute zu Minute entbindet sich ein langatmiger und selbst indentifizierbarer Streifen aus der Mitte der Eigeninzenierung, ohne aus dem üblichen Prozentualldurchschnitt der Gewohnheitslektüre zu fallen. Die Gags wirken aneinander gekettet zu einem endlosen, sich schließendem Faden. Somit bildet sich ein Kreis, der die Gags in die Runde treiben lässt. Im Wesentlichen entdeckt der Zuschauer hier nur 3 oder 4 wirklich gelungene Gags. Diese wurden dann so oft wiederverwertet, dass man meinen könne, es passe zusammen. Doch bei längerer Begutachtung spaltet sich auch dieser Faden. Leider.
Und somit verfällt dieser Film in einen endlosen, langatmigen und ermüdenden Streifen, der einfallslos daher kommt. Doch würde man auch so denken, wenn es den ersten Teil nicht geben würde? Würde man etwa so denken, wenn dieser Film NICHT "Scary Movie 2" heißen würde? So wäre sicherlich der Hintergrundkern nicht mehr vorhanden. Man erwartet eventuell auch zuviel und bekommt dann zu wenig. Zu wenig deshalb, da man seinen Durst nach dieser Fortsetzung nicht stillen konnte und somit wird/konnte auch hier keine Befriedigung der Gefühle geboten.
Die darstellerischen Leistungen wirken recht ordentlich und überzeugend. Glücklicherweise trifft man hier auf die "alte" Crew des ersten Teils wieder. Dieses Zusammenkommen bildet ein wohlwollendes und gemütliches Gefühl der Zusammenschätzung. Man bekommt das vertraute Gefühl des ersten Teils wieder. Und das ist selbstverständlich ein großer und bemerkenswerter Pluspunkt des Gesamtbildes.
Die eigentliche Rahmenhandlung plaziert sich deutlich auf hoher Ebene. Leider wurde aus den guten Zutaten ein einfallsloser und viel zu kurzer Teeniestreifen entwickelt, den Filme wie "American Pie" locker und selbstsicher hinter sich lassen. Und vielleicht ist es auch gerade das, was diesem Streifen fehlte: Eine ordentliche Portion an Selbstsicherheit. Somit bleibt ein fader Nachgeschmack, der durch ein gewohnheitsbedürftiges Ebenbild zur Repräsentation eines Fadens aus Langatmigkeit gelangt.
Sicherlich wäre es von Vorteil, sich die parodierten Filme vorerst anzusehen, um so ein besseres Bild über die Gags entwickeln zu können. Der Zuschauer sollte versuchen, sich so einen Leitfaden zu bilden, um dem verwirrenden Geschehen Folge leisten zu können.
Fazit: Der Vollständigkeit halber sehenswert, ansonsten kalter Kaffee, bei dem allein das Ümrühren unnötig wäre. (5/10)