Review

„Donnie Darko“ ist einer der Filme die man schlecht einem Genre zuordnen kann, denn er vereint gleich mehrere ineinander. Der Film ist gleichermaßen Teeniekomödie, Familiendrama, Sci-Fi und Horrorfilm, für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten.

Donnie scheint zunehmend unter psychischen Problemen zu leiden. Eines Tages taucht ein Wesen namens Frank in einem riesigen Hasenkostüm auf, der Donnie davor bewahrt von einen Flugzeugtriebwerk erschlagen zu werden, das Sekunden später im Haus seiner Eltern einschlägt. Keiner außer Donnie kann Frank sehen, scheinbar nur eine weitere Psychose. Als Frank auch noch den baldigen Weltuntergang ankündigt, scheint Donnie immer mehr den Bezug zur Realität zu verlieren...

Regisseur Richard Kelley schuf mit einem verhältnismäßig geringem Budget von gut 5 Millionen Dollar einen beachtlichen Film. Donnies Abenteuer beginnt im kleinstädtischen Amerika der 80er Jahre. Das normale Leben des Donnie ist wie man es schon aus unzähligen Filmen jener Zeit kennt, passend dazu die Musik: Musik von Tears für Fears, The Church und Echo and the Bunnyman. Es gibt einige witzige Einlagen, zum Beispiel eine alte Frau die ständig zum Briefkasten geht und nach Post schaut.
Donnie scheint ein ganz normaler Teenager mit kleinen psychischen Problemen und der deshalb auf Tabletten angewiesen ist. Seine Leben gerät aber zunehmend aus den Fugen als er mit Frank zusammentrifft, seine Eltern sind ratlos und können ihm nicht helfen.
Das ganz große Plus des Filmes sind alle Szenen mit Frank. Der düstere Soundtrack von Michael Andrews und dazu dieser gigantische Hase mit einer Art Totenkopfmaske und tiefer Stimme, tragen zur wunderbar grotesk-bizarren Stimmung bei. Leider wird Frank aber nur schemenhaft beleuchtet, die Auflösung woher er eigentlich stammt, auch eher unbefriedigend. Trotzdem gehören die wenigen Augenblicke mit dem Hasen zum Highlight des Films.

Der Film wandelt sich in ein Psychodrama in dem Donnie immer mehr unter dem Verlust zur Realität und seiner Familie leidet. Zu dem Zeitpunkt vermutet man der Film ist als Drama über Donnies schlimmer werdende Krankheit angelegt, keiner glaubt ihm was Frank und den drohenden Weltuntergang angeht, alle denken es sind Folgen der Pillen & Folgen seiner Psychose. Die Problematik das psychisch kranke Personen von der Gesellschaft nicht mehr ernstgenommen werden wird hier sehr deutlich, auch wenn es überzogen mit Weltuntergang und Frank dargestellt wird.
Dieser Teil des Films ist daher auch der Stärkste, wird gegen Ende aber durch eine etwas konfuse Geschichte über Zeitreisen und Tangentenuniversen ersetzt. Dabei kratzt man lediglich an der Oberfläche, der Zuschauer bleibt ratlos zurück. Die Theorien die angeboten werden, sind zudem physikalisch nicht belegt und wirklich nur Fiktion. Ich will jetzt aber nicht näher auf meine Interpretation der Geschichte eingehen, jeder soll sich selbst einen möglichen Verlauf zusammenreimen. Der Film regt daher auch zum grübeln, nicht so sehr darüber ob es möglich wäre was Donnie passiert, sondern was der Film eigentlich sagen will. Wer hier also eine gründliche Aufarbeitung der Geschichte erwartet, wird von „Donnie Darko“ sehr enttäuscht sein.
Schauspielerisch kann besonders Donnie-Darsteller Jake Gyllenhaal herausragen, Er spielt wirklich glaubhaft und zeigt ein unglaubliches Minenspiel seiner scheinbar psychischen Erkrankung. Nennenswert ist zudem noch die Nebenrolle von Patrick Swayze als Psychologe, für die Story aber eher zweitrangig.


„Donnie Darko“ ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen entführt der Film in eine wirklich sehr bizarre Welt, auf der anderen Seite bleibt er einiges an Zusammenhängen schuldig. Für Sci-Fi Fans ist der Film auf alle Fälle einen Blick wert, für den Rest ist er wohl zu konfus und wird immer ein Mysterium bleiben.

7/10 Punkten

Details
Ähnliche Filme