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"Donnie Darko" einem Genre zuzuordnen, fällt schwer. Am ehesten würde ich Richard Kellys Spielfilmlängen-Debüt als Sci-Fi-Mystery-Thriller bezeichnen - das für ein Erstlingswerk handwerklich überraschend souverän, wenn nicht sogar perfekt erscheint. Die Bilder fesseln und machen Spaß, unterhalten auf ganzer Linie. Dazu trägt sicherlich auch der satirische, karikierende Stil bei, wie man ihn aus z.B. "American Beauty" kennt. Diese amerikanische Kleinstadt mit ihren debilen Charakteren hätte nicht einmal Nebendarsteller wie Drew Berrymore oder Patrick Swayze benötigt, um zu faszinieren. Etwas anders verhält es sich da leider mit der erzählten Geschichte. Bei all den Mysterien um Darkos seltsame und furchterregende Besuche von einem geheimnisvollen Mann im Hasenkostüm, die verschrobene "Grandma Death", ein Buch über Zeitreisen und nicht zuletzt natürlich die psychische Labilität des namengebenden Protagonisten hofft man, dass sich die Puzzleteile zu einem genialen, unerwarteten Finale mit halbwegs logischer Auflösung zusammensetzen. Dieses lässt allerdings fast sämtliche Fragen offen, enttäuscht, da einige begonnene Handlungsstränge offensichtlich im Nichts verlaufen und versteht es in keiner Weise, die aufgebaute Erwartungshaltung des Zuschauers zu erfüllen. Wenn ich mir dann auch noch die Erklärungen des Autors durchlese, die sich lesen wie dem Hirn eines möchtegern-intelligenten Schience-Fiction-Nerds entsprungen und jeglicher Nachvollziehbarkeit entbehren, ist das Ärgernis perfekt und man muss sich eingestehen, dass "Donnie Darko" mehr Schein als Sein war... Schade.

Mit einem vernünftigen Drehbuch wäre "Donnie Darko" vielleicht tatsächlich der Kult-Film geworden, als der er bereits im Vorfeld hochgejubelt wurde. So aber bleibt ein halbgares Stück Mystery, das den Zuschauer anscheinend für dumm zu verkaufen versucht.

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