Vorweg muss ich mich meinen Vorschreiberlingen anschließen, dass es ein Unding ist, daß dieser Film nie die deutschen Kinos erreichen wird.
Zum Film kann ich sagen, dass ich seit langem mehr keinen optischen Augenschmauss erleben durfte, der mit Donnie Darko zu vergleichen wäre. Auf die Story möchte ich garnicht weiter eingehen, weil ich denke, dass sie in diesem Film die einzige Schwäche darstellt. Den ehesten Vergleich mit einem anderem Film kann man vom Plot her wohl zu "Final Destination" ziehen. Wobei ich sagen muss, dass Donnie Darko wesentlich intelligenter angelegt wurde.
Optisch und musikalisch ist dieser Film jedem zu empfehlen, der sich ein bißchen über die 08/15-Werke hinaus für Film interessiert. Lange habe ich nicht mehr eine so perfekte Harmonie zwischen Bild, Schnitt und Ton gesehen/gehört wie hier. Ein wesentlicher Bestandteil des Bildes sind die harten kontrastreichen, aber mitunter auch sterilen Farben, die dem Film seine Stimmung geben. Wunderschöne Kamerafahrten, untermalt von einem stimmungsvollen Score, runden das Bild in sich ab und verleihen ihm eine einzigartige Ästhetik.
Schauspielerisch kann ich sagen, dass durch die Bank ein tolles Casting stattgefunden hat. Mindestens so einzigartig wie Jake Gyllenhaal (Donnie Darko), sind die Darsteller der Stereotypen von denen er umgeben ist. Oft stellen diese, mit ihrem scheinbar unzerbrechlichen Idealismus, einen vollkommenen Kontrast zur verstörten Figur des Donnie dar. Dies wiederum zieht häufig einen (scheinbar) unfreiweillig amüsanten Unterton nach sich.
Auf einer Punkteskala von 0-10 gebe ich dem Film, aufgrund eines teilweise recht missverständlichen Plots eine 8-9.