Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) schlafwandelt und hat Halluzinationen, weswegen er nun in psychiatrischer Behandlung ist. Eines Tages stürzt aus heiterem Himmel die Turbine eines Flugzeuges in Donnies Zimmer. Glück, dass er mal wieder schlafwandelte. Pech jedoch für seine Umgebung, die auf die eine oder andere Art unter Donnie leiden muss. So wird die Schule geflutet, ein Haus abgefackelt und am Ende sterben sogar Menschen. Wäre die Welt ohne Donnie nicht besser dran?
"Donnie Darko" ist ein Genremix. Manchmal ein wenig düster, häufig aber auch wirklich erheiternd; dann aber auch mal etwas Melancholie oder Gesellschaftskritik. Eine gute Begleitung stellt da immer der durchaus tolle Score dar. Keinesfalls will sich der Film auf irgendetwas festlegen, was natürlich recht abwechslungsreich erscheint und überaus stimmig präsentiert wird. Das Setting orientiert sich drastisch an den 80er Jahren, was ab und zu an der Kleidung zu erkennen ist, hauptsächlich aber von der Musikauswahl abgeleitet werden kann. Darüber hinaus spiegelt sich der geringe Aufklärungsstandard in der überzeichneten Figur Kitty Farmer (Beth Grant), eine Lehrerin Donnies, wider.
Was den Film auszeichnet, ist seine enorme Tiefsinnigkeit. Wer sich im Internet mit dem Film beschäftigt oder durch das Zusatzmaterial der diversen DVDs wühlt, kann weitaus tiefer in die Materie voller Zeitreisen und Tangentenuniversen eintauchen und auch zahlreiche Metaphern leichter durchschauen. Denn vollstänig ergründen wird sich einem der Film wohl nur wenigen beim ersten Schauen. Viel eher hat man immer so eine mysteriöse Grundstimmung. Was hat es mit Frank (James Duval) im Hasenkostüm auf sich? Wieso fällt eine Turbine in das Haus der Darkos? Wieso sieht Maggie Gyllenhaal als Elizabeth Darko so heiß aus, während sie in "Secretary" noch einen eher normalen Look hatte? Vielleicht sind nicht alle Fragen, die man sich während des Films stellt, sinnvoll, Spannung kommt aber auf jeden Fall auf. Die Visualisierung gefällt überdies mit durchdachten Kamerafahrten und dem passenden Einsatz von Zeitlupen. Zusammen mit dem Score bzw. Soundtrack ergeben sich wirklich stimmige Kompositionen.
Als letztes sollte man noch die Darsteller loben. Besonders toll ist natürlich Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal. Jedoch haben mir Mary McDonnel als besorgte Mrs Darko und eben Maggie Gyllenhaal gefallen. Maggies Rolle ließ aber auch irgendwie zu wenig Freiraum und war zu nebensächlich, weshalb sie ihr tatsächlches Potential nicht entfalten konnte. Tom Tangen als Mann im roten Jogginganzug fand ich zudem sehr lustig, wobei natürlich keine Leistung beim Spielen einer solchen Rolle ist.
Am Gesamtgefüge des Films nagt eigentlich nicht wirklich viel; insgesamt ist er sogar recht stimmig. Doch in der ersten Hälfte wirkt der Aufbau noch reichlich planlos und hat kein richtiges Ziel. Und das tatsächliche Ende (vor der Zeitreise, also der Tod Gretchens (Jena Malone)) ist nur beim ersten Mal überraschend und verschleiert nur marginal die etwas unpompöse Auflösung des Mysteriums um Frank.
Der Film ist aber insgesamt wirklich toll und hat sehr viele Facetten. Präsentation und Darsteller sind ausgezeichnet und ein gewisser Wiedersehwert ist auf jeden Fall vorhanden. Dazu erweist sich der Streifen als ziemlich gefühlvoll.