Review

Handlung:

Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) ist wie so viele Amerikaner psychisch krank, was ihn zu der beneidenswerten Fähigkeit ermächtigt, einen Typen im Hasenkostüm namens Frank zu sehen. Dieser sagt ihm voraus, daß demnächst die Welt untergehen wird. Außerdem treten eine alte Oma, die eigentlich nichts anderes macht, als ihren Briefkasten zu überprüfen, und seine neue Mitschülerin Gretchen (naja, ob hier wirklich der Faust dahintersteckt? Schließlich ist der Name in USA gar nicht mal so selten) in sein Leben. Außerdem fällt eine Flugzeugturbine in sein Zimmer. Also eigentlich nichts spektakuläres. Dann muß man halt schon mal ein Haus anzünden, damit's etwas interessant wird...

Um es gleich vorwegzunehmen, ich halte DD nicht für die Offenbarung, als die dieser eigentlich ganz nette Film im allgemeinen dargestellt wird. Was mich am meisten stört, ist der Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal, der, falls er nicht gerade völlig apathisch-ausdruckslos aus der Wäsche schaut, ständig von Regisseur Richard Kelly die Gelegenheit bekommt, in quälenden Minuten seinen Mund langsam zu einem grenzdebilen Grinsen zu verziehen, so daß man sich fragt, ob hier ein psychisch kranker oder einfach ein hoffnungslos unterbelichteter Mensch dargestellt werden soll. Auch andere Darsteller wie Donnies große Schwester und Mutter fallen mit häufigem dummen Lachen auf, dafür hat der Regisseur wohl eine Schwäche. Die Idee mit dem Hasenkostüm ist recht akzeptabel, und auch sonst bietet der Film einige gute Ansätze, leider bleibt es dann aufgrund des schwachen Drehbuchs auch oft dabei. Zum Beispiel wird um die geheimnisvolle Briefkastenoma ein Schwall von Mysterien aufgebaut, der leider so gut wie gar nicht aufgeklärt wird, wahrscheinlich wäre der Streifen dann zu lang geworden. Tja. Zeit scheint man hier sowieso nicht viel gehabt zu haben, womit sich dann auch psychologisch feinsinnig dargestellte Dialoge der Art "Ähm, willst du mit mir gehen...?"(-Donnie) "Ja klar."(-Gretchen) erklären ließen. Wie einfach das menschliche Zusammenleben doch sein kann, besonders wenn man geistesgestört ist. Sollte ich auch mal ausprobieren. Superplatt wird der Film, wenn es um den von einem (passend) abscheulichen Patrick Swayze dargestellten schmierigen Persönlichkeitstrainer geht, dessen böses Geheimnis aufgedeckt wird. Hier bekommt man die Stereotypen fingerdick aufs Brot geschmiert. Immerhin wird der Film zum Ende hin düsterer, dramatischer und damit besser. Mit dem bedrückenden, aber völlig konsequenten Ende, verbunden mit einigen überraschenden, jedoch überzeugenden Auflösungen, erarbeitet sich Kellys Streifen dann noch einige Achtungspunkte.

Kein ganz schlechter Film, aber zuviele Unzulänglichkeiten, um seinem Ruf gerecht zu sein.

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