Review

Ich habe mir heute mal meinen Bausparvertrag angesehen. Nen bisschen zahlen muss ich noch, damit es sich später auszahlt wenns ans Häuslebauen geht. Oder aber ich kaufe eins...vom freundlichen Makler nebenan. Makler sind wie Vertreter: charmant, einschleimend, gutaussehend und....der Verzweifelung nahe!
Denn Bob - Makler seines Faches - steckt in einer misslichen Lage: bis 17 Uhr muss er noch ein Haus verkauft haben, bevor der "Wettbewerb" endet. Glücklicherweise hat er ein junges Päärchen im Auto, denen er ein paar gute Angebote machen kann. Ich meine damit günstig, nette Lage und nicht baufällig. Wenn da nicht der Harken mit dem obligatorischen Vorbesitzern wäre. Diese sind nämlich zumeist noch in den eigenen vier Wänden verstorben; und das nicht an Altersversagen. So kann Bob zu jedem Haus eine eigene Geschichte erzählen, nachdem sich die Gesichter der Ge-Makelten gen Boden neigen...und das nächste Haus (=Geschichte) verlangen...

"Der Makler" ist ein Episodenfilm im Stil der "Creepshow" oder "Katzenauge" Filme, hat jedoch seinen eigenen kruden Charakter. Vor allem die Hintergrundgeschichte um den verzweifelten Makler weiss zu begeistern, liefert sie doch die komischsten und augenzwinkernsten Momente, die in den eher ernsteren einzelnen Episoden fehlen. Das knallige Intro z.B.: da gibs nach einer raimimäßigen Kamerafahrt quer über den Rasen einen Regenwurm, der von einem Vogel gesnackt wird. Gleiches Schicksal erwartet dann noch eine Katze durch einen Kotflügel, welcher dann den Blick auf die Insassen preisgibt. John Ritter als der Makler macht somit auch seine beste Figur des Filmes; er kommt in den kurzen Szenen jedoch trashig rüber (dazu noch die Synchronstimme von Tom Hanks)...

Die 3 Episoden die erzählt werden sind leider nicht ganz sooo gut wie die Haupthandlung, wissen aber den Genrefreund zu unterhalten. Dabei gehen sie zwar in Sachen Blut und bösem Witz eher verhalten vor, wecken hier und da Erinnerungen an andere Filme, die aber besser als ihr "Plagiat" sind.

Die erste Story z.B. ist eine Folge, die es ähnlich auch schonmal bei "Creepshow" oder auch sonstwo gab: Frau betrügt Ehemann, dieser erwischt die beiden in Flagranti - Absicht/Unabsicht - stirbt der Gehörnte und kommt zurück um nochmals Rache zu nehmen....klingt simpel, wurde aber durch einige nette Storywendungen und Ideen aufgepeppt. Blutärmste Folge des ohnehin nicht auf Splatter ausgelegten Filmes. Besser schon der "Link" Verschnitt der zweiten Geschichte. Ein kleines Mächen (naja okay schon 8) findet vor dem Haus einen Affen mit einem roten Jäckchen, der alsbald ihre Puppensammlung ablöst. Doch der Affe ist böse, dies spürt ihr Vater und versucht den Affen aus dem Haus zubekommen. Erst Recht als dieser dem armen Hund (also nicht der Vater sondern ein Echter) eine Vase auf den Kopf donnert....doch mit jedem Tag den der Affe da, ist steigt die Aggressivität seiner Tochter, die den Affen um jeden Preis behalten will - dieser selber alleine ist aber auch schon ein Teufelskerlchen!
Beste Episode, die vor allem durch den Wahnsinn den der Affe anrichtet, gelingt. Aus der schönen Ami-Vorstadt-Familien-Idylle wird schnell ein erbitterter Vater-Tochter-Konflikt. Die Dressur des Affen ist auch gelungen; bei dessen Angriffen sieht es auch nicht billig aus, sondern ein leichtes Gefühl von Bedrohung kommt rüber. Allein die Affenart ist einem schon nicht sympathisch...hinterlässt sie doch eine schöne Anzahl gut geschminkter Leichen. Diese werden im dritten Episödchen (ja wirklich mal kuuuurz) erst gar nicht gemacht. Denn der "Oma-Killer" hackt lieber gleich fröhlich drauf los. In dieser Geschichte kommt ein junger Mann kurz vor Praxisschliessung in eine Psychatrie-Praxis, wo Frau Doctor schon gehen will. Nein es sei zu wichtig, das er mit ihr reden müsse. Laut eigener Aussagen ist er telepathisch veranlagt mit dem "Oma-Killer" und kann Morde voraussehen, was ihm und seiner Umwelt schwer zu schaffen macht. Mit Panik hört die Therapeutin zu....nicht wissend, an WEN sie hier geraten ist.
Beste und blutigste Folge. Zwar ziehmlich kurz, aber dennoch nett und raffiniert gemacht. Zudem mal eine gelungene Abwechselung zur Eismaske! :-)

Das gleiche kann ich auch auf bekannte "Episodenfilme" ummünzen - es gibt Alternativen (hier z.B.), sie sind zwar annehmbar, jedoch rulen die Originale einfach mehr: 6/10

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