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Ganz normale Kids an einer ganz normalen High-School, so scheint es. Aber unter der coolen Fassade hat jeder sein Päckchen zu tragen, und manche dieser Päckchen sind ausgewachsene Tonnengewichte: Luke, der erfolgreiche und beliebte Sportler, kämpft gegen seinen verdeckten Hang zur Homosexualität. Sean, sein bevorzugtes Mobbingopfer, ist offen schwul. Steven ist inkontinent und humpelt, und Melody ist … Doch Mobbingopfer werden immerhin beachtet. Es gibt erheblich Schlimmeres, nämlich gar nicht beachtet zu werden.

Wie ein Puzzle greifen die Tagesabläufe der sieben Teenager ineinander, und am Schluss sickert Blut unter der Klotüre durch. Eigentlich sickert es zu Beginn des Films, denn die Puzzleteile, also die zeitlichen Tagesabläufe der Personen, werden als Rückblende und auch hier nicht linear erzählt, und erst allmählich erfährt der Zuschauer. wie sich das traurige und langsam erzählte Drama zusammensetzt. Wobei „langsam erzählt“ hier nicht bedeutet, dass der Film langweilig ist. Ganz im Gegenteil, aber Thalluri lässt sich Zeit die einzelnen Stränge aufzubauen, und auch das Flechtwerk wird nur ganz vorsichtig enthüllt, wofür halt einfach ein klein wenig Geduld mitgebracht werden muss. Die Leistungen der jungen Schauspieler haben dabei ein extrem hohes Format, die Kameraführung arbeitet viel mit langen Fahrten, und die dezente Musik passt auch noch perfekt zur bedrückenden Stimmung. Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem ich Parallelen zu dem Knastfilm von vor ein paar Wochen ziehen musste, und meine Frau machte im gleichen Augenblick (ohne Kenntnis dieses besagten Knastfilms) eine Aussage, die Schule und Gefängnis in Relation setzte. Mein Gott, bin ich froh, heutzutage nicht mehr in die Schule gehen zu müssen …!

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