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„Top Gun“ ist eine sehr erfolgreiche, wenn auch wenig gehaltvolle Zusammenarbeit von Tony Scott mit dem Produzentenduo Don Simpson/Jerry Bruckheimer.
Pete ’Maverick’ Mitchell (Tom Cruise) und sein Co-Pilot Nick ’Goose’ Bradshaw (Anthony Edwards) sind ein eingespieltes Fliegerduo, das sich allerdings nicht ganz den Autoritäten fügt. Nach einem waghalsigen Kontakt mit einer MIG 29 missachten sie auch den Befehl zurückzukehren und helfen einem in Panik geratenen Flieger bei der Landung. Tom Cruise pflegt hier mal wieder sein Image als junger Wilder und darf zusammen mit Anthony Edwards bereits in der flotten Eingangssequenz seine Machoallüren ausleben.
Da der in Panik geratene Flieger seinen Dienst quittiert dürfen die beiden seinen Platz bei dem „Top Gun“ Projekt ausüben, bei dem sie zu den besten Fliegern der Armee ausgebildet werden sollen – auch wenn ihr Vorgesetzter alles andere als erbaut darüber ist. Für die beiden ist es jedoch die große Chance. Sie packen ihre Sachen und machen sich schnell Hoffnungen auf die Trophäe für die Lehrgangsbesten. Tony Scott inszeniert bereits das Ankommen von Maverick visuell perfekt, unterlegt mit einem stimmungsvollen 80er Jahre Soundtrack.

Mit ihrer überheblichen Art ecken die beiden schnell an und machen sich vor allem Tom ’Iceman’ Kazanski zum Feind. Lediglich durch ihr fliegerisches Können lassen sich ihre Ausbilder Rick ’Jester’ Heatherly (Michael Ironside) und Mike ’Viper’ Metcalf (Tom Skeritt) beschwichtigen. Als sich Maverick dann auch noch eine Ausbilderin verliebt, wird die Sache noch kompliziert...
„Top Gun“ ist unterhaltsames Popcornkino, wenn auch ohne Tiefgang. Von Tony Scott ist der Film glänzend inszeniert und die Spannung ist solide. Zudem vergeht die Laufzeit des Films wie im Fluge, so dass sich keine Langeweile einstellt. Die Musik ist ein sehr gut gemachter und stimmungsvoller 80er Jahre Soundtrack, der einige Evergreens hervorbrachte. Wendungen gibt es eher wenige, wobei jedoch rund 30 Minuten vor Schluss noch mal eine ganz besonders dramatische überzeugt. Ansonsten bietet der Plot eher wenig Überraschungen, auch wenn dies den Seher nicht wirklich enttäuscht.
Abseits des Flugfeldes ist „Top Gun“ allerdings stellenweise etwas flügellahm. Vor allem der Liebesgeschichte fehlt es meist an Biss, so dass diese Elemente meist eher auf Seifenopernniveau verlaufen. Zum Glück lockert die Haupthandlung ums Fliegen den Plot immer wieder auf. Zudem könnte der Film mehr Humor vertragen, denn gerade der gewisse Grad an Ironie nahm „Tage des Donners“, dem späteren, ähnlich gelagerten Film des gleichen Teams, seine Kitschigkeit teilweise.

Highlight des Films sind natürlich die spannenden und sehr gut gefilmten Flugszenen, die vor allem in Verbindung mit dem Soundtrack gut zur Geltung kommen. Diese sind gut über den Film verteilt und alle spektakulär sowie gut inszeniert. Die Menge geht in Ordnung, auch wenn es nur wenige lange Flugsequenzen gibt. Dennoch sind diese Actionszenen sehr schön anzuschauen.
Tom Cruise und Val Kilmer spielen teilweise sehr hölzern als Schönlinge, was teilweise schon etwas nervt. Meg Ryan und Kelly McGillis als weibliche Nebendarsteller sind gut, aber vor allem überzeugen können Anthony Edwards, Michael Ironside und Tom Skeritt. Die restlichen Nebendarsteller sind auch recht gut; in einer kleinen Rolle ist auch Tim Robbins zu sehen.

Tony Scotts Flight Opera hat zwar abseits der Fliegerszenen nicht immer die Lufthoheit, doch für unterhaltsames Popcornkino reicht es allemal.

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