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Der junge Shaun schrottet bei einem illegalen Rennen sein Auto - und das seines reichen Gegners. Da dies bereits seine dritte Verurteilung wäre, stünde ihm Gefängnis bevor. Sein einziger Ausweg: Er zieht zu seinem Vater nach Tokio. Aber auch hier schafft er es nicht lange, den Fuß vom Gas zu nehmen: Schnell zieht ihn die Tokioter Streetracer-Szene mit ihren Drift-Rennen in ihren Bann. Bald steigt er zum erfolgreichen Drifter auf - und legt sich mit der Yakuza an.

Der dritte Teil der erfolgreichen Auto-Saga glänzt durch die Abwesenheit sämtlicher Stars der Vorgänger und eine Story, die sich bei näherem Hinschauen als in die Autotuner-Szene verlegte Variante von "Karate Kid" erweist. Aufgemotzte Autos, Highspeed-Rennen an der Grenze der Belastbarkeit und leicht bekleidete Damen - "The Fast and the Furious - Tokyo Drift" vereint erneut alle Grundelemente des ersten Teils. Und trotzdem erreicht er nicht annähernd dessen Unterhaltungswert.

Neben den blassen Darstellern, die zwar ganz okay spielen, denen aber bei weitem das Charisma eines Vin Diesel oder Paul Walker fehlt, liegt das vor allem an der uninspirierten Umsetzung des Grundkonzepts. Mit der Verlegung nach Japan scheint die Story einige neue Aspekte zu gewinnen, aber dieser Eindruck verpufft schon bald wieder. Stereotype Figuren, belanglose Dialoge und aufgesetzt wirkende Konflikte lassen zu keinem Zeitpunkt echte Dramatik aufkommen. Der Oberfiesling bemüht sich redlich, ständig den Kopf gesenkt zu halten und böse nach oben zu schauen, und unser Held Shaun kommt die ganze Zeit mit ganz schön großer Klappe an der Grenze zur Arroganz daher. Sympathieträger sehen anders aus.

Auch die Action enttäuscht diesmal. Außer der wahrhaft krachenden Einstiegssequenz und einer wilden Verfolgungsjagd in den Straßen Tokios gibt es keine wirklichen Actionszenen. Viel mehr sieht man den Fahrern dabei zu, wie sie quer durch die Kurven eines abgesperrten Parkhauses driften. Das sieht schick aus, wird aber außer Szene-Freaks niemanden groß begeistern. Und wenn in einem Auto-Actionfilm schon die Auto-Action nicht überzeugt - was soll man dann vom Rest erwarten?

Nicht viel natürlich. Die Story ist hauchdünn, zeichnet sich aber trotzdem durch Logiklöcher und unglaubwürdige Entwicklungen am Rande der Lächerlichkeit aus. Die Vorstellung, ein Yakuza-Boss würde die Ehre seines Neffen durch ein Drift-Rennen unter Jugendlichen gefährden, spottet jeder Beschreibung. Und selbst die technischen Mätzchen, die anfangs noch begeistern mögen, stottern irgendwann nur noch im Leerlauf vor sich hin: So geht einem der anfangs supercoole Hip-Hop- und Rock-Soundtrack spätestens nach der Hälfte durch seinen penetranten Einsatz in Verbindung mit Zeitlupenaufnahmen wippender Auto-Tuner und deren weiblicher Begleitung tierisch auf die Nerven. Und obwohl die Autos wirklich schnell sind, wird die Hälfte der Geschwindigkeit durch einen Schnittrhythmus erzeugt, der szenenweise weit über die Grenze zur Hektik hinaus geht.

Immerhin gelingen "The Fast and the Furious - Tokyo Drift" einige beeindruckende Bilder des nächtlichen Tokio. Viel über die Kultur lernt man aber nicht und wer nur wegen der Action einschaltet, wird auch nur halb befriedigt. Im Großen und Ganzen kann man sagen: Der dritte Teil der mittlerweile so berühmten Reihe ist definitiv ihr Tiefpunkt. Da rettet auch Vin Diesels netter Kurzauftritt als Schlussgag nichts mehr.

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