Review

The fast and the furios: Tokyo Drift (2006)

Nach zwei guten aber recht unterschiedlichen Teilen geht es nun zur nächsten Etappe nach Tokyo. Von den Vorgängern wurde außer dem Filmtitel rein gar nichts übernommen. Komplett neue Darsteller, neue Location und "Driften" bis der Arzt kommt sind angesagt. Hier im dritten Teil darf auch erstmals Regisseur Justin Lin, der auch für die folgenden Teile verantwortlich ist, das Zepter schwingen. Wenn man sich die Kritiken aller Teile dieser Reihe ansieht, ist es "Tokyo Drift" der am schlechtesten abschneidet. Mein Kurzfazit vorweg: "Tokyo Drift" ist komplett anders, aber nicht schlechter wie die Vorgänger.

Zur Story, die ist extrem simpel und klischeehaft, da gibt´s wirklich nichts schön zu reden. Sean fährt gerne Straßenrennen und muß gezwungener Maßen zu seinem Vater nach Tokyo ziehen. Kaum angekommen packt ihn die Rennlust auch gleich wieder, wobei die Rennen hier anders ablaufen. Nach etwas Übung hat auch er es dann mit dem Driften drauf und der Kampf um Ehre und Weib nimmt Fahrt auf.

Die Story bietet einen vorhersehbaren und unspannenden Verlauf und jedem dürfte nach wenigen Minuten klar sein auf was es hier raus läuft. Einige Logikschwächen hat der Film auch zu bieten z.B. wieso Han den Looser Sean ohne ihn zu kennen so unterstützt. Auch extrem unrealistisch ist die Entwicklung der Fahrkünste von Sean. Anfangs fährt er total beschissen und hat's driftmäßig null drauf und gegen Ende ist er dann der Chef.

Da kommen wir auch direkt zum Hauptproblem von "Tokyo Drift" - dem Hauptdarsteller. Sean von Lucas Black (kenn ich nicht) gespielt, kommt gerade am Anfang so unsympathisch rüber, daß man sich echt zusammen reißen muß. Schon schlimm genug daß man nicht auf Paul Walker oder Vin Diesel zurück gegriffen hat, nein da nimmt man so ein Milchgesicht mit null Ausstrahlung. Im Laufe des Filmes gewöhnt man sich schon an ihn, er bleibt aber für mich eine absolute Fehlbesetzung. Der Rest vom Cast (natürlich viele Asiaten) ist ok, nennenswert ist noch die Leistung des "Bösewichts" der so auftrumpft daß in mir echt der Hass hochstieg.

Trotz der genannten Schwächen ist "Tokyo Drift" aber trotzdem gelungen - wieso? Die bunte Optik und die Atmosphäre Tokyos werden extrem gut rüber gebracht. Es sieht einfach gut aus wenn die aufgemotzten Autos durch die bunt beleuchtenden Straßen rasen. Auch die permanenten Drift Manöver machen Laune auch wenn es gegen Ende dann irgendwann auch mal genug ist. Auch handwerklich kann man Justin Lin attestieren daß er was kann und es ist schlau von ihm auf die o.g. optischen Reize zu setzen. Das kann zwar nicht die fehlende schauspielerische Klasse der Hauptfigur und die plumpe Story vergessen machen, aber es lenkt verdammt gut davon ab.

Nach dem finalen Rennen gibt´s dann noch einen überraschenden Auftritt eines alten Bekannten und das wars auch schon - man sieht sich beim nächsten Teil.

Überraschend anders - aber gut 6/10

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