Review

Die Fast and the Furious Caravane ist nach Tokio gezogen...ich muss gleich mal zu Beginn eine Lanze brechen: es ist kein schlechter Film! sogar objektiv betrachtet...

Subjektiv empfinde ich den dritten Teil fast gleichwertig zu sehen mit seinen zwei Brüdern. Er ist neu in gewisser Weise neuartig, setzt aber zugleich auf die alt bewährten Stilelemente. Sind wir mal ehrlich, es ist schon fast bewundernswert, dass die Macher uns nicht nochmal einen Teil vorgesetzt haben, indem es wieder um Quartermiles geht! Das hätte ich so nicht erwartet. Viel mehr bin ich überrascht, dass sich die Produzenten anscheinend ihre Gedanken gemacht haben und zu dem Ergebnis gekommen sind, dass ein neues tragendes Element für Unterhaltung sorgen muss, damit nicht die Langeweile eintritt. Dies wäre mit Sicherheit der Fall gewesen...
Auch der Wechsel der Welten - wohl nicht ganz uneigennützig - nach Asien bringt neuen Schwung. Ist es denn nicht so, dass gerade dort, im Mutterland des Evo, ein solches Thema seine absolute Richtigkeit hat? Der Regisseur schafft es zusätzlich auch zu zeigen, dass Japan an sich wirklich anderst tickt. Es hat einen anderen Flair, die Leute ein anderes Bewußtsein, eine andere Denkweise. Das fand ich sehr positiv an diesem Film.

Klar, die Klischeehaftigkeit kennt in Tokio Drift natürlich keine Grenzen. Ist das wirklich so schlimm??? Ich glaube nicht!! Denn wer das nicht vorher bedenkt, der geht auch in ein Mc Donald's Restaurant und wundert sich, warum es nur Burger in Pappkartons gibt!!! Es geht nunmal in Tokio Drift um Autos, es geht nicht darum, eine perfekte Eloquenz an den Tag zu legen, die Dialoge, die Story usw. ist völlig nebensächlich. Ich will, wenn ich mir so eine Art von Film anschaue, tiefergelegte Autos sehen, heiße Boxenluder und coole Musik. Das sind die Klischees einer Wörthersee-Tour, genauso wie eines Films like The Fast and the Furious!! Also, jeder, der an der Story meckert, selber Schuld...

Die Musikwahl finde ich auch ausgezeichnet! Es kann nicht angehen, dass in einem Land wie Japan nur die fetten Amybeats gespielt werden! Es war vollkommen richtig dort auf die Musikszene des Landes zu setzen, ansonsten hätte sich die Glaubwürdigkeit sowas von entzogen. Und ganz nebenbei fand ich die Musik nicht nur wegen der Landbezogenheit gut, sondern auch wegen der Musik ansich. Die Lieder sind einfach zum großen Teil wirklich klasse...

Zu den Schauspieler kann man wohl wenig sagen. Der Film erlaubt kein großes Urteil, da es wohl kein enormes Geschick braucht, um bei einem Film wie The Fast and the Furious die Hauptrolle zu spielen. Vin Diesel hat dies ja im ersten Teil perfektioniert: böse aussehen und immer nen harten Spruch auf den Lippen, hahaha!! Ehrlich gesagt, haben mir die Hauptdarsteller Vin Diesel oder Paul Walker aus den ersten Teilen schon besser gefallen, aber es ist jetzt nicht so, dass Bow Wow oder Lucas Black eine grandios schlechte Leistung abgeliefert hätten. Sie wirken schon relativ ruhig und tauchen in ihre Rolle gut ein...Bow Wow ist aber dann doch kein Ludacris...
Ehrlich gesagt muss ich Tokio Drift bei der Darstellerwahl die größten Abzüge geben. Für mich auch etwas unverständlich, da die Vorgängerfilme doch so ein Feedback gegeben haben, dass eine besser Besetzung mit Sicherheit möglich gewesen wäre...aber na ja, auf Newcomer zu setzen ist manchmal auch nicht verkehrt...

Also wenn man sich einen heißen Film mit geilen Autos und Frauen ansehen will und auf tiefschürfende Story verzichten kann, dann ist man mit Tokio Drift gut bedient. Für alle anderen, die solchen Autos nichts abgewinnen können, ist es reine Zeitverschwendung...

7.0/10 Punkte

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