Sehr langweilig...17.10.2010
Es gibt allerhand Filme über das Zocken, hier seien die Haie der Großstadt und der Nachfolger die Farbe des Geldes erwähnt; und es gibt auch allerhand Filme, die in Las Vegas spielen. Die Schnittmenge bildet hier Casino. Natürlich gibt es daneben Unmengen von romantischen Liebeskomödien, von denen manche auch in Las Vegas beheimatet sind, beispielsweise Love Vegas. Aber es gibt leider auch das Werk von Regisseur Curtis Hanson, dem wir den großartigen L.A.Confidential verdanken, der aber hier zeigt, daß ein Mischmasch aus all den oben erwähnten Bestandteilen absolut am Ziel vorbeischießt, denn bei diesem Film kann wirklich niemand zufrieden sein.
Die Liebesfraktion wird die ziemlich schwach ausgebreitete Randstory um Huck, den Zocker, und Billie, die Sängerin, beklagen, während die Zockerfreunde sich eben über jede an dieses Pärchen vergeudete Minute beschweren werden. Freunde gepflegter Drehbücher ärgern sich über die immer wiederkehrenden Bemühungen Hucks, an Startgeld heranzukommen, und so hat zwar jeder Zuseher ein paar Minuten Spaß, indes der Ärger über verschwendete Lebenszeit bei allen überwiegen dürfte. Wie man es besser macht, zeigt der Film 21, der zwar von den meisten verschmäht wird, mir aber im direkten Vergleich deutlich besser gefällt.
Das liegt auch daran, daß die Story von Lucky You ziemlich direkt bei der Farbe des Geldes abkupfert, statt Billard aber Poker als Angelpunkt verwendet. Es geht um den Pokerspieler Huck, der am World Championship in Vegas teilnehmen will, dazu 10.000 $ Startgeld benötigt, sich mit seinem Vater, ebenfalls Pokerspieler, zofft und sich so nebenbei in die Sängerin ( ein Landei ) Billie verliebt. Nichts von alledem wird wirklich konsequent durchgezogen, immer wieder schweift man ab, und das trotz des Mitwirkens von zahlreichen realen Pokerspielern. Man hätte wirklich was aus dem Film machen können, statt desses aber setzt man das Vehikel ziemlich an die Wand, weil man sich einfach nicht entscheiden kann, welchen Film man hier drehen will - und so ganz en passant auch noch Robert Duvall verschwendet. Der Film ist nicht nur lang, sondern auch langatmig; er ist niemals spannend und sollte nur bei Freunden des Spielergenres, die wirklich alles haben müssen, im Regal stehen, zumal auch noch das Thema Spielsucht hier recht lapidar abgehandelt wird....4/10.