Dieses seltsame Phänomen, dass bereits bei vielen Filmemachern aufgetreten ist, taucht bei Regisseur William Friedkin ebenfalls auf. Herausragende Spielfilme (Der Exorzist oder Brennpunkt Brooklyn) zu produzieren und gleichzeitig, im Gegenzug, nach einigen Jahren, hochgradigen Mist abzuliefern.
Da bleibt man nach 1,5 - 2 Stunden Filmdauer fassungslos im Kinosessel oder vor dem heimischen TV sitzen und fragt sich, weshalb Herr Friedkin jegliches Gespür für originelle Charaktere und eine interessante fesselnde Story verloren hat. Dass die technische Umsetzung (Schnitt, Kameraführung, Licht, Ton etc.) zumindest ganz passabel ist, tröstet dann nur wenig.
Nach etwa 10 Minuten Laufzeit von "Bug" ist alles noch offen und man ist noch guter Dinge, welche Richtung das Ganze nehmen wird. Kurz darauf, trat bei mir der Jack-Nicholson-Shining-Effekt ein und es war mehr als klar, dass der seltsame Peter (Michael Shannon) nicht ganz richtig tickt und von ihm "Negatives/Dramatisches" ausgehen wird. Das passiert dann auch! Und an diesen Psychosen nehmen wir dann die verbleibenden ca. 80 Minuten teil.
Nur was ist daran spannend oder überhaupt erzählenswert, einem Paranoiker dabei zuzusehen, wie er sich und eine weiter Person systematisch ruiniert? Trotz guter schauspielerischer Leistungen, ist das für einen abendfüllenden Spielfilm einfach zu wenig. Fast auf ein 2-Personen-Stück reduziert fehlt es dann schlichtweg an Originalität und Einfallsreichtum.