Agnes White (Ashley Judd) vergräbt sich in einem abgelegenen Motel vor ihrem jähzornigen Ex-Mann (Harry Connick Jr.) und den Erinnerungen an ihr verschollenes Kind. Als sie sich auf eine Beziehung mit dem traumatisierten Golfkriegsveteranen Peter Evans (Michael Shannon) einlässt, entdecken die beiden, dass sie Träger einer gefährlichen Käferbrut zu sein scheinen…
William Friedkin erzählt von zwei gebrannten Existenzen, die das schmerzliche Gefühl der inneren Unreinheit und der gesellschaftlichen Verstoßung in krankhafte Infektionsängste übersteigern und ihre seelische Last in eine gemeinsame Verschwörungstheorie verdrängen, die die Verletzungen der Vergangenheit in ein Komplott der Gegenwart umdeutet. Der nicht unspannenden, aber übermäßig ausführlichen und dialoglastigen Erarbeitung der Figuren und ihrer Vorgeschichte gelingt es leider nur teilweise, sich von den Fesseln der auf Bühnenerfordernisse zugeschnittenen Vorlage zu lösen. Sobald sich am Ende der Wahn endgültig Bahn bricht, kündet Friedkin seinen Figuren die Verbundenheit auf und entscheidet das bis dahin verunsichernde Doppelspiel zwischen feindseliger Außen- und wahnhafter Innenwelt zugunsten der Gebote der Vernunft und gegen etwaige unterbewusste Befürchtungen, ein kleinmütiger Schiedsspruch, der dem Zuschauer auf Kosten der Protagonisten einen allzu leichten Rückzug aus den aufgeworfenen Problemfeldern ermöglicht.