Der Leinwandhit dieses Sommers ist – ganz unberührt davon, was die Kritik an ihm berechtigt auszusetzen hat – die Fortsetzung des Kassenschlagers PIRATES OF THE CARRIBEAN.
Noch deutlicher merkt man es diesem erneut vom Bruckheimer/Verbinski gehobelten Werke an, dass die ganze Sause auf der Attraktion eines Themenparks begründet wurde. Seemannsgarn, Klabautermystik, Piratenbrautgezicke und eine kreuzwilde Interpretation von Geschichte sind auf eine Leinwand gepinselt, an der man viel zu schnell vorbei rast, um den Szenen noch einen Sinn abzunehmen. Mehr als zwei Stunden lang wird man von einem Hirn und Magen durchwirbelnden Ride zum nächsten gejagt. Ein Film der seine beachtlichen Schauwerte über alles setzt – über eine Story, deren Logik und einen dramaturgischen Aufbau.(Alas, dem grandiosen Jack Sparrow kann auch der feisteste CGI die Show nicht stehlen.)
Das hemmungslose Spektakeln ist schließlich so ermüdend, dass man nur noch zum Ausgang will. Doch den haben einem die Produzenten niederträchtigst mit einem offenen Ende verbaut, mit einem fiesen Cliffhanger, der einem die Laune für den Tag versauen kann. Und leider nun ist DEAD MAN’S CHEST nicht der Film, auf dessen Auswertung fürs Pantoffelkino man warten darf. Die ganze Leinwand füllt der aus. Also, durch … durch, durch diesen Malstrom, an dessen Ende ganz gewiss der Schiffbruch steht oder alles Glück auf ein Double Feature in nächsten Frühsommer gesetzt. Dann erst ist die Fortsetzung angekündigt, von diesen Studio-Arschlöchern, diesen.