„Wir alle tun, was wir tun müssen“
Jau, das ist doch mal eine sinnfreie Aussage eines Westernhelden. Genauso sinnlos ballert er sich hier durch eine in Ansätzen interessante Genremixtur, der jedoch mit Hälfte der Laufzeit vollständig die Puste ausgeht.
Western meets Zombietreiben: Vor 85 Jahren brach eine Seuche aus, seither bewegen sich 75 % aller Lebewesen als Untote durch die Gegend. Von den nicht Infizierten betätigen sich einige als Kopfgeldjäger, was zu Geldgier und Rivalitäten unter den Gruppen führt.
Im Mittelpunkt steht hier Held Ryn, der nicht von ungefähr dem Westernvorbild Clint Eastwoods nachempfunden wurde. Für eine Handvoll Finger latscht er da cool durch die öde Gegend, mit Zigarillo im Mundwinkel, Schlapphut auf und strahlend blauen Augen im Close Up, - der typisch wortkarge Einzelgänger, den hier jedoch überhaupt keine Aura umgibt.
Ihm gegenüber steht Bösewicht Blythe mit seiner Gang, der sogar bewusst Zombies „züchtet“, um weiterhin die große Kohle abzukassieren. Dazwischen eine Lady, die an der Seite des Fieserichs ein doppeltes Spiel treibt, aber überhaupt nicht auffällt und ein Handlanger, der ebenfalls zwischen den Fronten pendelt, aber lediglich eine hilflose Opferfunktion zugesprochen bekommt.
Und ab und an im Geschehen: Zombies.
Gut, auf der FX-Seite gibt es ein paar blutige Kopfschüsse, Finger ab und angedeutete Fressszenen, aber die Konfrontationen zwischen Mensch und Zombie verlaufen nahezu spannungslos und selten explizit.
Weder die Masken der Untoten, noch ihr Herumgrummeln heben sich da vom Einheitsbrei typischer Zombieerscheinungen ab.
So tauchen diese immer mal wieder einzeln oder in kleinen Gruppen auf, werden erschossen und man zieht weiter durch die unbenannte Gegend. Zum Finale verschanzen sich Gut und Böse in einem Haus, während eine größere Gruppe Untoter in das Gebäude eindringt.
Hier nimmt man noch mehr Spannung aus dem Geschehen, indem man Blaufilter überstrapaziert, auf dass sich Fressszenen im Dunkeln kaum noch als solche erkennen lassen.
Entsprechend ödet der Stoff im Verlauf immer mehr an, so dass man spätestens ab Minute 50 abschalten möchte, - bis dato finden zumindest noch einige Dialoge statt, auch wenn diese das Geschehen kaum mit Hintergrundinformationen durchleuchten.
Bei alledem hätte sich ein genrebedingtes Augenzwinkern geradezu angeboten, einige Westernklischees zu überzeichnen, doch auch hierfür mangelt es dem einfallslosen Drehbuch an Feingespür.
So dümpelt das actionarme Geschehen belanglos vor sich hin, Mitfiebern ist auf alles Seiten vollkommen unmöglich und nur selten können vereinzelte Zombieattacken die Aufmerksamkeit des ermüdeten Zuschauers erwecken.
Tja, die Seuche. Aber einzelne Individuen schaffen es, die Infizierung durch Willenskraft aufzuheben und wieder andere meinen, mit einem Beutel voller Gold in dieser offenbar apokalyptischen Situation noch etwas anfangen zu können?!?
Ach, ist doch alles Humbug.
2 von 10