Review

The Quick And The Undead
(Atomik-Films / Ascot Elite)

the good, the bad and the zombie
Wenn man mir als Filmfreund einen Gefallen tun will, beziehungsweise einen schönen Filmabend spendieren will, bringe man bitte einen guten Italowestern oder einen soliden, engagierten und rauen Horrorfilm, am besten einen Zombiefilm mit. Atomik Films bescheren mir nun Weihnachten und Ostern auf einen Tag, indem sie The Quick and the Undead veröffentlichen.

shoot ´em in the head
Nach einem wirklich sehr gelungenen Vorspann der Marke Sieben oder Texas Chainsaw Massacre, welcher uns grob, schnell und völlig unsensibel direkt in die richtige Richtung lenkt, startet The Quick and the Undead direkt mit einem visuellen Frontalschlag.
In einer Welt in der nahen Zukunft, rein optisch liegt sie MARK 13 sehr nahe, leben ganze Horden von Zombies im südlichen Amerika. Da Teile der Menschheit aussehen, als hätten sie den Italowestern mit- und überlebt, hat sich ein neuer Berufszweig etabliert. Der des Zombie – Kopfgeldjägers. Pro erlegten Untoten kassieren die Jäger eine gute Prämie, so dass unter den Jägern ein rauer Konkurrenzkampf herrscht. Dementsprechend liegt dieser Berufsgruppe eine Moral inne, dass sie für 2% mehr Umsatz die eigene Großmutter verhökern würden, vor lästigen Dingen wie Freunden oder Kollegen somit erst recht keine Skrupel haben. Diese Erfahrung macht unser Hauptcharakter relativ schnell, kann diesen Anschlag jedoch überleben, da er mit Zombie-Antikörpern sein Immunsystem soweit korrumpiert hat, dass er nahezu unsterblich ist (sic!). Also macht sich unser freundlicher, apokalyptischer Mad Max- Mariachi mit seinem Gitarrenkoffer voller Waffen auf den Weg, seie Konkurrenz aus dem Wege zu schaffen. Dieser Konkurrent hat jedoch einen Weg gefunden, seinen Wahnsinn und seine Weltmachtsfantasien so zu bündeln, dass er selbst vor ganzen Dörfern keinen Halt macht, sondern diese über ein bestimmtes Serum zu willenlosen aber blutgierigen Zombies macht, damit sein Berufszweig nicht ausstirbt (das nenne ich noch echte Berufstreue!!). Wie der geneigte Leser unschwer erkennen kann, ist The Quick and the Undead kein absolut ernst zu nehmender Film, sondern macht richtig Spaß!!! Hier wird augenzwinkernd zitiert, gesplattert bis der Arzt kommt, aber auch der etwas ruhigere Mittelteil bietet sehr gute Unterhaltung. Man sieht unschwer, dass sich Regisseur Nott in den Genres bestens auskennt, aber soweit die Handlung abstahieren kann, dass ein eigenständiger Film entstanden ist. Dazu war ich wirklich überrascht, wie gelungen die wirklich hervorragenden Masken ausgefallen sind, und wie gut die Atmosphäre eingefangen wurde, und über die gesamte Dauer des Filmes gehalten werden konnte!

for a few zombies more
Regisseur Gerald Nott findet in The Quick and the Undead den optimalen Scheideweg zwischen den modernen schnellen und den eher klassischen langsamen Zombies. Die frisch infizierten sind schnell und wendig, da ihre Muskeln noch frisch sind, während die länger infizierten Wesen langsamer werden, da ihr Körper zerfällt.

fistful of brains
Das Bonusmaterial von The Quick and the Undead ist unglaublich umfangreich für eine Veröffentlichung in dieser Größenordnung. Neben einem sehr informativen und witzigen Audiokommentar liegen noch geschnittene Szenen, Outtakes, diverse Trailer und ein etwa 30 Minuten langes Making of vor, in welchem sehr interessante Facts zu den Dreharbeiten gezeigt werden. Dies wird von dem Regisseur und dem Produzenten teils sehr ironisch, witzig und mit viel Genre-Hintergrundwissen erzählt. Freunde guter ironischer Unterhaltung sind mit The Quick and the Undead gut bedient. Da der Film durch Atomik Films nicht nur sehr gut umgesetzt wurde was die DVD- Ausstattung angeht, sondern auch Bild und Ton überzeugen können, gibt es hier auch von meiner Seite die entsprechende Bewertung (wobei ich, wie oben erwähnt, nach wie vor noch Ostern und Weihnachten an einem Tag feiern kann!)

CFS

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