Review

Endlich einmal eine romantische Komödie ohne Happy-End – 08.10.2007

In den letzten Monaten habe ich sehr viele Filme aus dem Genre der romantischen Komödie sehen dürfen und müssen. Ist halt nun mal so, wenn die Geschehnisse der heimischen Leinwand auch fremdbestimmt werden, wobei das nicht unbedingt nachteilig ist…es hat auch viele nette Momente, wenn man sich bei Filmen des Genres an die Liebste schmiegen darf. Und auch die Festlegung der Filmbewertung ist nach Beratschlagung amüsanter als das diktatorische Bestimmen. Leider aber gibt es in diesem Genre so unglaublich viele schlechte Filme, die allesamt so was von vorhersehbar sind, so süßlich, so durchschnittlich, so unwitzig und fad – die Trennung mit Hindernissen indes gehört nicht zu diesem Zelluloidmüll, denn sie ist zum einen keine reine Komödie und zum anderen nicht romantisch, eher noch eine weichgezeichnete Version vom Rosenkrieg.

Dabei scheint die Beziehung der zwei Chicagoer Gary und Brooke so harmonisch, doch der Schein trügt. Gary ist ein fauler Sack, der sich einen feuchten Dreck um die Bedürfnisse seiner Holden kümmert, und dieser ist das irgendwann einmal zu viel. Und so wird aus einem kleinen Streit ein großes beziehungsrelevantes Gespräch, und noch bevor man sich an die beiden Liebenden gewöhnt hat, sind sie – zackzack – getrennt. Wohnraum jedoch ist knapp, und so wohnt man weiterhin unter einem Dach. Während Brooke nun versucht, Gary zu zeigen, wie er es besser machen könnte – natürlich auf die für die Damenwelt typische indirekte Art – läßt Gary alles beim alten und macht es sich gemütlich. Endlich mal Playstation spielen bis zum Morgengrauen…aber als man dann die Wohnung verkauft hat und Brooke zum Abschied endlich Klartext spricht, ist es zu spät, denn die Kehrwendung Garys trifft auf ein Herz, das nichts mehr zu geben hat. Und so geht man auseinander, auch wenn der Film noch ein Augenzwinkern für den Zuseher übrig hat.

Gelungen, daß darf man mit Fug und Recht behaupten. Das liegt nicht ursächlich an den Darstellern, die ihre Sache nicht schlecht machen, sondern an dem Verzicht auf all die leidigen Klischees des Genres. Es wird gezickt, es wird gestritten, es wird sich ignoriert, gerade so, wie es überall auf der Welt leider immer wieder stattfindet. Anstatt den konstruktiven Dialog zu suchen, werden Pfeile verschossen, bis es irgendwann einmal zu spät ist. Tausende von Büchern gibt es über die Sprachschwierigkeiten zwischen Mann und Frau zu lesen, doch alle helfen nicht, wenn man sich nicht die Mühe macht, richtig zuzuhören, und das ist etwas, was hier keine der beiden Hauptfiguren kann. Witz kommt daher eher von den Nebenrollen, natürlich sind auch wieder die unvermeidlichen Schwulen von der Partie, aber ganz groß ist Garys freund, der Barkeeper, der eher die Lösung Seagal propagiert…und auch gerne hilfreich eingreifen würde, ließe man ihn nur. Insgesamt ein intelligenter Beitrag zum Genre, wohltuend anders als all das Zuckerzeug, was man sich sonst so ansehen darf und muß - 8/10.

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